Spätestens dann, wenn man jemandem die Hand geben will, werden schwitzige Hände so richtig unangenehm. Besonders gern machen sie sich ja vor Vorstellungsgesprächen oder sonstigen Stresssituationen bemerkbar. Doch warum eigentlich? Und kann auch etwas anderes Schuld daran haben, dass man feuchte oder gar nasse Hände hat? Und noch viel wichtiger: Gibt es ein Gegenmittel? Wir klären dich auf, was dir im Kampf gegen schwitzende Hände hilft.
Schwitzige Hände kommen immer dann, wenn man sie so gar nicht gebrauchen kann. Vor einem Vorstellungsgespräch, vor einer Prüfung, einem Date, eben dann, wenn sie jemand garantiert anfassen wird. Händeschütteln mit nassen Händen: Na, danke auch! Bei einigen sieht man dann nur einen leicht feuchten Glanz entlang der Handlinien, andere wiederum haben richtig triefnasse Hände und versuchen panisch, sie an ihrer Hose trocken zu rubbeln. So oder so fragt man sich: Wie kann man Unannehmlichkeiten vermeiden und schwitzige Hände trocken legen? Bevor man das angeht, muss man erst mal der genauen Ursache für die Schweißattacke an den Händen auf den Grund gehen.
Gründe und Ursachen für schwitzige Hände
1. Emotionaler Stress
Die Ursachen für schwitzige Hände können vielfältig sein. Eine ist, wie bereits erwähnt, die Konfrontation mit einer Stresssituation. Der Körper nimmt unsere Angst, ja sogar Panik vor der Situation wahr und schüttet vermehrt Stresshormone aus. Zudem wird die Schweißproduktion hochgefahren, besonders an den Händen und Füßen, wo viele Schweißdrüsen sitzen. Das Ganze ist übrigens ein evolutionäres Überbleibsel aus unseren menschlichen Anfängen: Damals hieß es, möglichst schnell vor Fressfeinden und plötzlichen, gefährlichen Situationen zu fliehen. Und weil Schweiß die Bodenhaftung auf vielen Untergründen verbessert, hat sich der Körper diese Funktion zum Überleben gesichert – bis heute. Auch, wenn wir ein Vorstellungsgespräch vielleicht eher überleben als eine Raubtierattacke. Das Ganze nennt sich übrigens emotionales Schwitzen. In einem solchen Fall können Dir unsere Tipps zur Stressbewältigung helfen.
2. Erhöhte Temperaturen
Natürlich reagiert der Körper auch darauf, wenn draußen subtropische Zustände herrschen. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit und ein allgemein erhöhtes Schwitzen können die Hände natürlich ebenso betreffen wie andere Körperregionen. Erhöhte Temperaturen können aber auch im Körper herrschen, zum Beispiel bei krankheitsbedingtem Fieber. Auch dann sind schwitzige Hände keine Seltenheit, weil der Körper die erhöhte Temperatur durch Verdunstungskälte regulieren will. In beiden Fällen sind die Schweißhände zum Glück nur temporär.
3. Chronisches, übermäßiges Schwitzen
Am unangenehmsten ist es, wenn die Hände unabhängig vom Wetter und gewissen Angstsituationen nicht mehr aus dem Schwitzen herauskommen wollen. Ein solches dauerhaftes Problem mit schwitzigen Händen hat sogar einen medizinischen Fachausdruck: Hyperhidrose, eine krankhafte Schweißbildung. Verantwortlich kann dafür eine Schilddrüsenüberfunktion sein; wenn diese zu viele Hormone produziert, können die Hände schnell feucht werden. Eine solche Nässe ist dann schlichtweg genetisch bedingt.
Tipps: Was hilft gegen schwitzige Hände?
Wer unter feuchten Händen leidet, der muss sich nicht zu Hause verstecken, um ja jeglichen Berührungen aus dem Weg zu gehen. Je nachdem, wie schlimm das Schwitzen ist, kann man sogar einen Dermatologen aufsuchen und sich spezielle Tinkturen, Cremes, Gels oder Puder verschreiben lassen, die die Schweißproduktion eindämmen. Sonst gibt es aber auch eine Reihe von Hausmitteln, mit denen man dem Problem künftig vorbeugen. Das hilft wirklich:
- Salbeitee: Dieser wirkt schweißhemmend, allerdings erst bei täglicher Anwendung über mehrere Wochen hinweg. Man kann die Hände auch in abgekühltem Salbeitee baden, so soll der Effekt sogar nach ein paar Handbädern schon eintreten.
- Babypuder: Was Babys Po zuverlässig trocken hält, ist auch ideal für schwitzige Hände geeignet. Einfach die Hände einpudern, am besten, bevor sie schon feucht geworden sind.
- Franzbranntwein: Dieses alte Hausmittel kann auf die Schweißhände geträufelt und verrieben werden. Er macht die Hände etwas trockener und erzeugt einen angenehm kühlenden Effekt. Franzbranntwein bekommst Du zum Beispiel zum Aufsprühen für schwitzige Hände.
- KEIN Kaffee oder Alkohol: Um schwitzige Hände erst gar nicht hervorzurufen, sollte man stimulierende Lebensmittel wie diese beiden Übeltäter lieber öfter mal weglassen.
- Deo für die Hände: So wie es Deo für die Achseln oder die Füße gibt, gibt es natürlich auch eines für die Hände. Es ist höher dosiert, um die vermehrte Anzahl an Schweißdrüsen benetzen und den Schweißaustritt hemmen zu können.
Neben diesen Mitteln kann es noch helfen, sich auf Stresssituationen mental vorzubereiten. Da diese besonders oft zu schwitzigen Händen führen, kann eine vorherige, genaue Analyse aller möglichen Geschehnisse schon helfen, um nicht in Panik zu geraten. Wer psychisch auf alles vorbereitet ist, der setzt seinen Körper nicht plötzlich einer Stresssituation aus. Keep it cool!
Wenn trotz all dieser Tipps und Tricks nichts hilft und die schwitzigen Hände zu einem echten Problem im Alltag werden, dann gibt es auch die Möglichkeit, sich an einen Schönheitschirurgen zu wenden. Er kann beispielsweise Botox in die Handinnenflächen spritzen, um die Befehlsketten zwischen Nerven und Schweißdrüsen lahmzulegen. Informieren kannst du dich darüber zum Beispiel hier. Ein persönliches Gespräch mit einem Arzt ist aber in solchen Fällen unabdingbar. Weitere Tipps gegen Schweißgeruch und Schweißflecken entfernen findest du bei uns.
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