Die positive Nachricht vorweg: Im Reinigungsmilch-Test von Öko-Test schnitten die meisten der getesteten Produkte mit „gut“ oder „sehr gut“ ab. Doch ausgerechnet die Produkte von drei beliebten und teils teuren Marken fielen im Test als „mangelhaft“ durch. Wir erklären, woran du eine gute Reinigungsmilch erkennst und welche Inhaltsstoffe in der Kritik stehen.
Hautpflege-Experten sind sich einig: Wer eine gesunde und reine Haut haben möchte, der darf abends vor allem eins nicht vergessen: Abschminken und das Gesicht reinigen. Denn nicht nur unser Make-up verstopft im Laufe des Tages die Poren, auch Partikel aus der Umwelt setzen sich auf der Haut ab und können sie reizen. Reinigungsprodukte gibt es viele. Während die einen einfach nur auf ein Mikrofasertuch und Wasser schwören, nutzen die anderen Mizellenwasser oder Reinigungsöl. Auch Reinigungsmilch ist beliebt. Sie soll besonders schonend und damit insbesondere für trockene, reife oder empfindliche Hat geeignet sein.
Viele günstige Discounter- und Drogerieprodukte „Sehr gut“ bewertet
Tatsächlich halten die Inhaltstoffe der meisten getesteten Produkte das, was sie versprechen. 32 der insgesamt 38 getesteten Produkte schneiden mit „gut“ oder „sehr gut“ ab – da sollte für jeden Hauttypen etwas dabei sein. Und es zeigt sich, was beim Öko-Test schon häufig deutlich wurde: Gute Pflege muss nicht immer teuer sein. Unter den Testsiegern sind erneut viele günstige Drogerie- und Discounter-Produkte. Mit „Sehr gut“ bewertet wurden sowohl die Eigenmarken von dm, Rossmann und Müller als auch von Aldi, Lidl, Kaufland, Rewe, Edeka und Norma. Dabei ist es egal, ob man auf die Naturkosmetik- oder die herkömmliche Variante setzt. Denn nicht nur Eigenmarken wie Alverde oder Alterra nutzen besonders verträgliche Inhaltsstoffe auch Balea oder Isana sind für die Haut gut verträglich.
Nicht nur bei Reinigungsmilch sind Drogerien wie dm ganz vorne mit dabei. Im Video siehst du noch weitere Drogerie-Geheimtipps:
Drei Produkte fallen als „Mangelhaft“ durch
Insgesamt drei Produkte wurden nur als „befriedigend“ („Diadermine Purely Essential Mizellen Reinigungsmilch“ und „Vichy Minéral Mizellen Reinigungsmilch“) oder „ausreichend“ („Nivea Sanfte Reinigungsmilch“) bewertet. Grund für die befriedigende Bewertung waren PEG und PEG-Derivate. Diese stehen nicht nur in der Kritik, weil sie zum wenig nachhaltigen Mikroplastik zählen, sie machen die Haut auch durchlässiger. Das kann zwar dazu führen, dass Inhaltsstoffe besser aufgenommen werden, aber auch Schadstoffe können so leichter in die Haut eindringen. Beim „ausreichend“ bewerteten Produkt von Nivea war ein Problem unter anderen der Duftstoff Lilial. Er steht im Verdacht die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Nivea kündigte allerdings bereits an, die Rezeptur zu ändern und künftig auf Lilial zu verzichten.
Drei Produkte fielen zudem mit der Note „mangelhaft“ durch. Sie enthielten neben den oben bereits kritisierten PEG-Derivaten noch weitere problematische Komponenten. In der „L’Oreal Reinigungsmilch kostbare Blüten“ und der „Eau Thermale Avène Milde Reinigungsmilch“ wurden aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Einige der MOAH-Verbindungen stehen im Verdacht krebserregend zu sein. Die „L'Occitane Cleansing Milk“ wurde hingegen aufgrund der Verwendung von halogenorganischen Verbindungen im Konservierungsstoff Chlorphenesin als „mangelhaft“ bewertet. Dieser kann Allergien auslösen und zu Hautreizungen führen – unpassend für eine schonenende Reinigungsmilch.
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