Pickel sind nicht gleich Pickel: Während die einen viele kleine Pusteln auf Stirn oder Nase bekommen, tauchen bei anderen nur vereinzelt große Krater auf, die dafür richtig weh tun können. Um große Pickel in den Griff zu bekommen, sind andere Maßnahmen gefragt als für kleine, flächige Hautunreinheiten. Richtig behandelt, können sie aber ohne Narbenbildung verschwinden. Wir zeigen dir, was du bei großen Pickeln unbedingt vermeiden solltest und welche Mittel dir jetzt helfen.
Erster Schritt: Bestimme deinen Pickel!
Ein großer Pickel kann nicht nur viele Ursachen haben, es gibt auch noch mehrere Typen, die jeweils eine andere Behandlung erfordern. Meist treten sie im Gesicht, am Rücken oder im Dekolleté auf.
- Großer Pickel mit Eiter oder Öffnung an der Hautoberfläche: Diese Pickel werden auch als Pusteln bezeichnet. Sie zeichnen sich durch leichte Rötungen am Rand und einen kleinen weißen Kopf aus. Wurde der Pickel schon aufgekratzt, ist eine kleine Öffnung an der Hautoberfläche erkennbar.
- Unterirdischer großer Pickel mit Eiter (teils schmerzhaft): Bei diesen manchmal schmerzhaften Wölbungen ist eine Rötung und in der Mitte eine weiße oder gelbliche Verfärbung erkennbar, jedoch keine Öffnung an der Hautoberfläche. Diese Entzündungen liegen tiefer unter der Haut und werden als Zysten bezeichnet.
- Unterirdischer Pickel ohne Eiter (schmerzhaft): Diese unterirdischen großen Pickel sind meist sehr schmerzhaft. Sie zeichnen sich durch eine große feste Wölbung unter der Haut aus, Eiter ist aber nicht zu erkennen, manchmal noch nicht einmal eine rötliche Verfärbung. Hierbei handelt es sich um eine Form der zystischen Akne unterhalb der Hautoberfläche.
Eitrige große Pickel behandeln
Ein großer Pickel mit sichtbarem Eiter mag zwar nicht nach einem Glückslos klingen, tatsächlich lassen sich diese oberflächlichen Entzündungen aber am einfachsten behandeln, ohne Narben davon zu tragen. Der Gang zum Hautarzt ist hier in den meisten Fällen nicht nötig. Diese Art von Pusteln entstehen durch eine Überproduktion von Talg – häufig in der Pubertät, aber auch später. Wenn sich Drüsen entzünden, entstehen schnell große Pickel. Es mag reizvoll sein, den Pickel schnell auszudrücken, vorher solltest du aber lieber ein Pickel-Patch ausprobieren. Diese Behandlung ist deutlich weniger invasiv, die umliegende Haut wird nicht gereizt und du verhinderst, dass du die Bakterien verteilst und sich neue Pickel bilden. Neue Generationen an Pickel-Patches arbeiten mit dem Wirkstoff Hydrokolloid, die Entzündungen und Schwellungen schnell mindern können. Tagsüber empfehlen wir dir kleinere Akne-Patches von Kascin, die nur bei ganz genauem Hinsehen auffallen. Die Patches haben auch den Vorteil, dass deine Pickel vor Berührungen und weiteren Entzündungen geschützt sind.
Die XL-Pickel-Patches von Kascin kannst du ganz einfach über Nacht anwenden. Eine Packung für knapp 10 Euro enthält 10 Streifen, die sich auch für die Behandlung am Rücken oder Dekolleté eignen.
Hast du an deinem großen Pickel bereits herumgedrückt, brauchst du hingegen ein Mittel, dass beim Abheilen hilft. Hier hat sich ein Naturkosmetik-Produkt bewährt: Azulenpaste mit Zinkoxid hilft über Nacht, die Schwellung und Rötung zu mindern. Die enthaltenen Öle liefern der Haut zudem die nötige Feuchtigkeit für den Wundheilungsprozess. Die grünliche dicke Paste wird abends nach der Reinigung punktuell auf größere Pickel aufgetragen.
Ist der Eiterkopf so groß, dass du damit nicht in die Öffentlichkeit gehen willst, hilft nur Ausdrücken. Aber Vorsicht: Hierbei kannst du viel falsch machen und alles noch verschlimmern. Statt spontan mit bloßen Händen, solltest du vorher deine Finger und die Hautstelle desinfizieren. Zur Vorbereitung hilft ein heißes Gesichtsdampfbad, um die Poren zu öffnen. Bei hartnäckigen Pickeln solltes du vorher die Eiterblase mit einer sterilen Lanzette öffnen. So vermeidest du, die umliegende Haut zu sehr zu quetschen und zu röten. Um keine Fehler zu machen, solltest du dir vorher unsere genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung durchlesen:
Unterirdische große Pickel behandeln
Umgangssprachlich werden diese tiefer sitzenden Entzündungen als unterirdische Pickel bezeichnet, man spricht aber auch von blinden Pickeln, Zysten oder Knötchen. Diese können nicht nur schmerzhaft sein, sie sind auch deutlich schwieriger zu behandeln. Bei dieser Art von großen Pickeln ist es besonders reizvoll, daran herumzudrücken, um sich von dem schmerzhaften Druck zu befreien. Leider ist das keine Option: Das Ausdrücken dieser Zysten oder Knötchen ist ohnehin meist nicht von Erfolg gekrönt. Stattdessen sorgst du nur für eine weitere Verletzung der Haut, die sich ebenfalls entzünden kann. Diese großen Pickel liegen leider auch so tief, dass Pickel-Patches und herkömmliche Mittel aus der Drogerie nicht helfen.
Es gibt aber viele verschreibungspflichtige Optionen, die sehr wirksam sind. Weil zystische Akne bei den meisten ein immer wiederkehrendes Problem ist, solltest du so schnell es geht einen Termin beim Hautarzt vereinbaren. Auf einen Termin muss man hier meist lange warten. Desto früher du aber mit einer professionellen Therapie beginnst, desto besser. Sehr schmerzhafte Zysten können vom Hautarzt aufgestochen oder mit einer Injektion behandelt werden – und nein, das heißt immer noch nicht, dass du das zu Hause ausprobieren solltest! Zur Behandlung zu Hause wird dir ein Hautarzt meist eine Salbe oder Tinktur mit Benzoylperoxid, Vitamin A, hochdosiertem Retinol oder Salicylsäure verschreiben. Hilft diese äußerliche Therapie nicht, kommt möglicherweise auch eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika oder hormonellen Präparaten infrage.
Bist du mit der Anwendung von Benzoylperoxid bereits vertraut und kannst nicht auf einen Hautarzttermin warten? Diese Salbe bekommst du ohne Rezept – wende dich bei Fragen aber an einen Arzt oder Apotheker:
Großen Pickeln vorbeugen
Hast du häufiger große eitrige Pusteln, kannst du mit der richtigen Hautpflege und gesunder Ernährung die Häufigkeit verringern. Pickel gänzlich zu verhindern, ist allerdings meist schwer, da sie zahlreiche Ursachen haben können, wie zum Beispiel:
- Hormonschwankungen
- Absetzen oder Wechsel der Pille oder anderer hormoneller Verhütungsmittel
- Stress
- Einnahme von Medikamenten
- genetische Vorbelastung
- häufiges Berühren im Gesicht
Eine unzureichende Pflege liefert Bakterien allerdings die perfekte Grundlage, um sich zu vermehren. Das Auftragen von Foundation oder Tagescremes ist zwar erlaubt, aber nur solange du dich auch gründlich jeden Abend abschminkst! Nach der Gesichtsreinigung – am besten mit der Double Cleansing Methode – solltest du ein flüssiges Salicylsäure-Peeling mit einem Wattepad auftragen.
Auch eine Ernährungsumstellung kann helfen, eine reinere Haut zu bekommen. Viele Betroffenen hilft es, eine Weile auf Milchprodukte, Weizen und Zucker zu verzichten. Auch Alkohol und Zigaretten können Pickel begünstigen – ein zusätzlicher Anreiz damit aufzuhören, oder seinen Konsum zumindest einzuschränken! Zudem können entzündungshemmende natürliche Wirkstoffe Pickeln vorbeugen. Besonders effektiv sind hier hochkonzentrierte Kurkuma-Kapseln.
In manchen Fällen bedarf es keiner teuren Produkte, um Hautunreinheiten einzudämmen. Darauf solltest du jeden Tag achten:
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