Während Fans der Fischpediküre sie als besonders schonende und natürliche Art der Hautbehandlung feiern, warnen ihre Kritiker vor den möglichen Risiken für die Gesundheit der Fische und Patienten. Wir klären dich darüber auf, was du über Fisch-Spas wissen solltest, bevor du dich dafür entscheidest, dort einen Termin zu machen!
Die für diese Pediküre eingesetzten Fische werden im Volksmund als Knabber- oder Putzerfische (lat. „Garra Rufa“) bezeichnet. Sie sind auch unter dem Namen Kangalfische bekannt, da sie aus der Kangalregion der Ost-Türkei stammen. Dort wird die therapeutische Fisch-Behandlung, die auch für die Hände und andere Körperteile eingesetzt werden kann, schon seit langer Zeit durchgeführt.
Warum Fischpediküre so beliebt ist
Die heilende und pflegende Wirkung entsteht bei dieser ungewöhnlichen Art der Pediküre dadurch, dass die Garra Rufas an der äußeren Hautschicht herumknabbern und auf schonende Weise abgestorbene Hautzellen abtragen.
Behandlung bei Neurodermitis und Schuppenflechte
Eine Fischpediküre kann besonders Menschen mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Psoriasis zugutekommen. Die bei diesen Krankheiten vermehrt auftretende Hautproduktion bewirkt den Aufbau vieler abgestorbener Hautzellen und verursacht dadurch starken Juckreiz. Und auch die Auswirkungen auf die Psyche der Betroffenen sollte bei diesen Hautkrankheiten nicht unterschätzt werden, da sie durch die offensichtlichen Hautveränderungen oft das Gefühl haben, sich verstecken zu müssen. Dagegen kann die Behandlung der betroffenen Hautareale durch den Einsatz der Kangalfische Abhilfe schaffen.
Behandlung gegen Fußpilz und Akne
Sogar gegen Fußpilz oder Akne soll der Einsatz der Knabberfische seine Wirkung zeigen, denn sie fördern die Bildung neuer Hautzellen und sorgen außerdem für eine bessere Durchblutung der Haut. Trotz dieser Vorteile der Behandlung für uns Menschen sollte man die moralischen Bedenken jedoch nicht unterschätzen!
Fischpediküre: Ethische Bedenken und gesundheitliche Folgen
Die Fischpediküre hält zwei große Nachteile bereit. Zum einen birgt die Behandlung gesundheitliche Risiken, zum anderen steht sie wegen des Verdachts auf Tierquälerei in der Kritik.
Die Fische können beim Übergang vom einen zum anderen Patienten bakterielle Krankheitserreger übertragen. Nach einer wissenschaftlichen Studie der britischen Health Protection Agency (HPA) aus dem Jahr 2011 wird das Risiko einer Übertragung allerdings als sehr gering eingeschätzt. Häufig werden die Fische nach der Behandlung eines Patienten trotzdem für eine bestimmte Zeit unter Quarantäne gestellt, bevor sie erneut eingesetzt werden. Da die Inkubationszeit einiger übertragbarer Krankheiten aber mitunter sehr lang sein kann, werden die Fische mancherorts nach Abschluss einer Behandlung sogar getötet, um jegliches Risiko auszuschließen.
Die Gesundheitsrisiken beim Fisch-Spa können jedoch auch durch andere Maßnahmen entschieden vermindert werden: Das Wasser des Fischbeckens sollte nach jeder Behandlung gefiltert oder durch einen UV-Entkeimer gereinigt werden. Dies führt allerdings wiederum dazu, dass die Fische einer hohen Belastung ausgesetzt werden. Auch die Seifen- und Parfümrückstände, die sich auf deiner Haut befinden können für die Kangalfische unter Umständen giftig sein. Rechtlich und ethisch ist der Einsatz der Fische deshalb in Deutschland und anderen Ländern sehr umstritten.
Hast du trotz der beschriebenen Bedenken Lust auf die Behandlung deiner Füße im Fisch-Spa bekommen? Oder würdest du dich niemals einer Behandlung unterziehen, bei der Tiere zu Schaden kommen können? Verrate und deine Meinung dazu in den Kommentaren.
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