Feste Seife war lange Zeit ein bisschen aus der Mode gekommen. Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit und weniger unnötiger Plastikverpackung bringt sie wieder verstärkt in die Drogerie-Regale. Doch können die Seifenstücke genauso zuverlässig die Hände reinigen und vor ansteckenden Krankheiten schützen wie Flüssigseife? Oder bietet feste Seife sogar den idealen Nährboden für Keime? Wir haben nachgeforscht!
Nachhaltig aber unhygienisch?
Eins ist klar: Seifenstücke sind sowohl zum Händewaschen als auch zum Duschen die bessere Wahl, wenn man Müll vermeiden will. Feste Seife wird häufig nur in Pappverpackungen angeboten, das sich wesentlich besser recyceln lässt als die Plastikflaschen für Flüssigseife. Einige stellen ihre Seife sogar selbst her – hier kannst du nachlesen, wie das geht. Was vielen aber insbesondere in Zeiten der Coronavirus-Pandemie viel wichtiger ist, ist die zuverlässige Reinigung. Grundsätzlich gilt, dass Waschen mit Wasser und Seife für etwa 20-30 Sekunden völlig genügt, um seine Hände von Bakterien und Viren zu reinigen. Ein zusätzliches Hand-Desinfektionsmittel ist eigentlich nicht nötig – laut eines Chemie-Professors der University of New South Wales ist Seife sogar viel effektiver bei der Beseitigung von Viren. Doch gilt das auch, wenn mehrere Menschen in einem Haushalt oder auf öffentlichen Toiletten das gleiche Seifenstück hintereinander anfassen?
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Entwarnung für feste Seife
Müssen wir also aufgrund von Hygienebedenken wieder auf Flüssigseife umsteigen? Laut den Experten vom Deutschen Beratungszentrum für Hygiene (BZH) in Freiburg nicht, denn wie sie im Magazin Geo erklären, überleben Keime auf fester Seife nicht lange und werden beim Händewaschen mit Wasser wieder weggespült. In der Tat können sich allerdings Keime auf der feuchten Seife bilden. In einer epidemologischen Studie konnte aber bereits 1965 nachgewiesen werden, dass Viren selbst dann nicht durch feste Seife übertragen werden, wenn sich Menschen, deren Hände mit E.coli-Bakterien kontaminiert waren, und Personen mit sauberen Händen nacheinander mit dem selben Seifenstück wuschen.
Gründlichkeit ist wichtiger als die Seifenart
Was viele außerdem nicht beachten: Auch auf Pumpspender von Flüssigseife können sich Keime sammeln. Mit beiden Seifensorten kann man aber seine Hände dennoch gründlich reinigen, wenn man sich Zeit dabei lässt und den Schaum auch zwischen den Fingern verteilt. Wenn dich das aber dennoch verunsichert, oder du nicht sicher bist, ob du dir auch wirklich immer so viel Zeit beim Händewaschen nimmst, kannst du auch in einen kontaktlosen Seifenspender investieren. Durch die eingebaute Elektronik sind diese Geräte allerdings deutlich weniger nachhaltig als herkömmliche Flüssigseifenspender oder Seifenstücke.
Bildquelle: Getty Images/freestocks