Immer häufiger wird auf Deos mit dem Zusatz „Ohne Aluminium“ geworben. Dabei kommt ein „Deodorant“ theoretisch ohnehin ohne Aluminiumsalze aus. Diese findet man normalerweise in Antitranspiranten. Doch was ist der Unterschied, ist Aluminium in Kosmetika wirklich so schädlich und wo gibt es gute aluminiumfreie Alternativen? Diese Fragen beantworten wir hier.
Deo und Antitranspirant: Was ist der Unterschied?
Im Alltag nutzen wir meiste den Begriff Deo, egal ob wir ein Deodorant oder Antitranspirant meinen. Das Wort „Deodorant“ leitet sich von den lateinischen Begriffen „de“ und „oder“ ab, was so viel bedeutet wie „gegen Gestank“ – und genau dagegen soll ein Deodorant auch schützen. Es verhindert nicht, dass wir Schwitzen, sondern dass unser Schweiß stinkt. Denn für den unangenehmen Geruch sind Bakterien in unseren Achselhöhlen zuständig. Inhaltsstoffe wie Silbercitrat oder Octenidinhydrochlorid im Deo verhindern, dass diese Bakterien wachsen. Zudem enthalten Deos meist Duftstoffe, die den Schweißgeruch zusätzlich überdecken. Aluminium oder besser gesagt Aluminiumsalze werden hierfür nicht benötigt.
Diese finden sich stattdessen in Antitranspiranten, die sollen nämlich verhindern, dass wir überhaupt schwitzen. Kurz gesagt funktioniert das dadurch, dass unser Schweiß sich mit den Aluminiumsalzen verbindet und so einen dünnen Film bildet, der die Schweißporen verstopft. Gerade Menschen, die häufig mit Schweißflecken zu kämpfen haben, dürften über diese Wirkung sehr dankbar sein.
Im Video erfährst du, wie du starkes Schwitzen auch ohne Antitranspirant bekämpfen kannst:
Wie gefährlich ist Aluminium in Antitranspiranten wirklich?
Immer wieder hört man nun aber, dass Aluminiumsalze im Deo gesundheitsgefährdend sein. Sie stehen unter anderem im Verdacht, Brustkrebs auszulösen. Diese Annahme rührt daher, dass man im Gewebe von Brustkrebspatientinnen oftmals erhöhte Mengen von Aluminium gefunden hat. Dieses lässt sich vom Körper nämlich nicht leicht abbauen. Doch stammt das Aluminium wirklich aus den Antitranspiranten? Das konnte man bisher in keiner Studie nachweisen. Im Gegenteil, erst im März dieses Jahres wurde eine Studie veröffentlicht, die zu dem Schluss kommt, dass die Mengen an Aluminiumsalzen, die wir durch Kosmetika zu uns nehmen, unbedenklich sind. Selbst wenn wir unseren ganzen Körper mehrmals täglich mit Deo einsprühen, ist das im Vergleich zum Aluminium, das wir durch die Nahrung zu uns nehmen unbedenklich. Vorsichtig solltest du stattdessen sein, wenn du Essen vom Lieferdienst in der Aluminiumpackung in die Mikrowelle stellst. Denn durch Hitze und Säure kann sich das Aluminium der Verpackung lösen und ins Essen gelangen.
Gibt es Antitranspirante ohne Aluminium?
Grundsätzlich ist Aluminium in Antitranspiranten also erst mal unbedenklich. Vielleicht möchtest du aber durch eine Allergie oder andere Gründe trotzdem darauf verzichten. Doch ist das überhaupt möglich, wenn du deinen Schweißfluss stoppen möchtest? Mittlerweile gibt es tatsächlich einige Antitranspirante, die ohne Aluminiumsalze auskommen.
Ein Beispiel wäre das Antitranspirant von Syneo free, das mit Hilfe von Weintraubenextrakten vor Schweiß schützen soll. Testberichte fallen unterschiedlich aus, während das Antitranspirant bei einigen Testerinnen Wirkung zeigt, sind andere nicht überzeugt. Im Idealfall soll man das Antitranspirant nur noch jeden zweiten Tag auftragen müssen.
Ein weiteres Beispiel ist das SweatStop IXAL Roll-on zur Behandlung Von Axillärer Hyperhidrose. Dieses funktioniert mit dem patentierten Wirkstoff F.A.G. Auch hier gehen die Meinungen teils auseinander. Auf Amazon fallen die Berichte jedoch größtenteils positiv aus, bei der Stiftung Warentest wurde die Wirksamkeit sowohl gegen Schweiß als auch Achselgeruch jedoch bemängelt.
Welche Deos ohne Aluminium sind empfehlenswert?
Wenn es dir nur um unangenehmen Schweißgeruch geht, ist es gar nicht nötig, das Schwitzen möglichst zu unterbinden. Immerhin hat dieses evolutionsbiologisch eine wichtige Funktion und sorgt gerade im Sommer dafür, dass wir die heißen Temperaturen besser ertragen können.
Wenn du nicht zum klassischen Deo greifen willst, kannst du auch zu einer Deo-Creme ohne Aluminium greifen. Unsere Redakteurin Nina hat 5 Produkte getestet:
Außerdem lässt sich eine Deo-Creme auch ganz einfach selbst herstellen. Wenn du dafür Speisestärke nutzt, ist sogar ein leichter Antitranspirant-Effekt vorhanden. Ein Rezept für eine einfache selbstgemachte Deo-Creme, mit Zutaten, die du wahrscheinlich sogar schon zuhause hast, haben wir hier für dich:
Im Test von Stiftung Warentest von 2019 haben außerdem die folgenden Produkte besonders gut abgeschnitten, sie wirken gut gegen Schweißgeruch und überzeugen auch mit ihren Inhaltsstoffen:
- CD Deo Wasserlilie 48h (Gut 2,1)
- Greendoor Deo Creme ohne Aluminium (Gut 2,2)
- Nivea Fresh Natural 0% Aluminium (ACH) Deodorant (Gut 2,2)
- Sebamed Balsam Deo Sensitive (Gut 2,2)
Bildquelle: istock/macniak