Bindegewebsschwäche ist ein Problem, das vor allem Frauen nur zu gut kennen, schließlich gehört der Kampf gegen Cellulite, Dehnungsstreifen, Besenreiser & Co. zu den Beauty-Aufgaben, denen sich viele Frauen nahezu täglich widmen müssen. Gibt es einen Weg, die lästige Bindegewebsschwäche, die für die unschönen Dellen und Streifen in der Haut verantwortlich ist, ein für alle Mal loszuwerden?
Eine Bindegewebsschwäche kann sich auf viele Arten bemerkbar machen, erwischt uns aber am häufigsten in Form von unschönen Streifen und Cellulite, womit fast jede Frau zu kämpfen hat. Doch was ist eigentlich die Ursache für schwaches Bindegewebe und was kannst Du dagegen machen?
Video: Die besten Tipps gegen Dehnungsstreifen
Eine unschöne Folge von Bindegewebsschwäche sind Dehnungsstreifen. Was du gegen sie tun kannst, erfährst du in unserem Video.
Bindegewebsschwäche: Nicht einfach nur unschön
Bindegewebsschwäche kennen die meisten als Orangenhaut oder Schwangerschaftsstreifen, vor allem an Oberschenkeln, Bauch und Po. Doch leider ist eine Bindegewebsschwäche mehr als unschöne Dellen und Streifen auf der Haut. Das Problem ist vor allem medizinischer Art und kann, wenn es unbehandelt bleibt, zu einer ernsthaften gesundheitlichen Störung werden. Das Bindegewebe ist nämlich nicht nur für die Elastizität der Haut verantwortlich, es hat vor allem auch die Funktion, die Hohlräume zwischen den Organen und Organteilen zu füllen und sorgt so dafür, dass die Organe sich im Körper nicht verschieben und stets am richtigen Ort bleiben. Daneben besitzt das menschliche Bindegewebe eine Gleit- und Verschiebefunktion, was zum Beispiel wichtig für das reibungslose Arbeiten der Muskeln ist. Außerdem enthält es Blutgefäße, Nerven, Schweißdrüsen und Tastkörperchen und dient zur Polsterung von Knochen und Sehnen.
Sollte das Bindegewebe in seinen Funktionen behindert werden, äußert sich das nicht nur ästhetisch: Betrifft die Gewebeschwäche nämlich zum Beispiel die Lunge, die Augen, das Herz, die Blutgefäße oder das Bewegungs- und Skelettsystem, können einige die Gesundheit stark beeinträchtigende Krankheitszeichen auftreten.
Bindegewebsschwäche: Vor allem ein weibliches Problem?
Obwohl mehr Frauen als Männer von Bindegewebsschwäche betroffen sind, handelt es sich nicht um ein ausschließlich weibliches Problem. Weil die Strukturen des Bindegewebes bei Frauen jedoch anders angeordnet sind als bei Männern, nämlich parallel im Gegensatz zu längs und quer, haben Frauen öfter als Männer unter einer Bindegewebsschwäche zu leiden. Zudem sorgt das weibliche Hormon Östrogen zusätzlich dafür, dass die Gewebsstruktur weicher ist. Deswegen treten Anzeichen wie etwa Orangenhaut, Besenreiser und Dehnungsstreifen primär dann auf, wenn der Hormonhaushalt im Körper eine Veränderung erfährt. Dies ist zum Beispiel in der Pubertät, während einer Schwangerschaft oder auch in den Wechseljahren der Fall. Unabhängig davon spielen aber auch weitere Faktoren wie genetische Vererbung, Übergewicht, falsche Ernährung und Bewegungsmangel eine große Rolle – weswegen durchaus auch Männer unter davon betroffen sind.
Bindegewebsschwäche und ihre Folgen
Eine der bekanntesten Folgen einer Bindegewebsschwäche ist die ungeliebte Cellulite. Dabei bilden sich Dellen in der Haut und Fettzellen gelangen aufgrund der mangelnden Elastizität des Bindegewebes bis an die Oberfläche der Haut. Auch Dehnungsstreifen werden dadurch begünstigt, dass das Bindegewebe nicht mehr so straff ist – kommt es beispielsweise während einer Schwangerschaft zu einer starken Gewichtszunahme, sind die Haut und das Bindegewebe nicht dehnbar genug. Die Folge sind Dehnungsstreifen, die wie Risse in der Haut aussehen. Auch Besenreiser und Krampfadern, aber auch Hämorrhoiden und Hernien können Folgen einer Bindegewebsschwäche sein oder durch diese zumindest stark begünstigt werden.
So kannst Du vorbeugen
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass man einer Bindegewebsschwäche besser vorbeugen als sie tatsächlich behandeln kann. Um sie zu verhindern solltest Du regelmäßig Sport treiben und darauf achten, Dich basenreich zu ernähren. Ansonsten können sich saure Stoffwechselrückstände, die durch eine fettreiche und ungesunde Ernährungsweise im Körper entstehen, im Bindegewebe ansammeln und so zu einer Bindegewebsschwäche führen. Außerdem solltest Du Dein Gewicht im Auge behalten und beim Duschen morgens die Haut mit Wechselduschen und Bürstenmassagen kräftigen, so kannst Du einer Bindegewebsschwäche zumindest vorbeugen. Selbst wenn bei Dir eine angeborene Bindegewebsschwäche vorliegen sollte, kannst Du mit diesen Tipps die Bindegewebsschwäche zwar nicht komplett verhindern, ihre Folgen aber zumindest deutlich abmildern. Weitere Tipps, um Dein Bindegewebe zu stärken, bekommst Du hier.
Therapie durch Schüssler-Salze & Entgiftung
Solltest Du bereits unter den unangenehmen Folgen einer Bindegewebsschwäche leiden, empfiehlt es sich, trotzdem auf gesunde Ernährung sowie ausreichend Bewegung und Schlaf zu achten. Hinzu kommt eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser und Tee, wovon Du mindestens zwei Liter am Tag trinken solltest. Gegen Bindegewebsschwäche wird außerdem oft eine Therapie mit Schüssler-Salzen empfohlen, bei der die Salze Nr. 1 Calcium Fluoratum und Nr. 11 Silicea über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Ergänzend kannst Du auch Nr. 9, Natrium Phosphoricum zu Dir nehmen, da es das Bindegewebe stärkt und den Stoffwechsel anregt. Nr. 10, Natrium Sulfuricum, ist ebenfalls effektiv gegen Cellulite. Für die Schüssler-Therapie nimmst Du über mehrere Wochen täglich drei Tabletten von jeder Sorte ein. Nebenwirkungen hast Du dabei nicht zu befürchten. Wenn Du vor allem gegen Dehnungsstreifen, Cellulite, Besenreiser oder Varizen, also Krampfadern, vorgehen möchtest, kann außerdem das Auftragen der Schüssler-Salben Nr. 1 und Nr. 11 helfen.
Die Bindegewebsschwäche wird oft mit naturheilkundlichen Verfahren behandelt – dabei sind sogenannte Ausleitverfahren wie das Schröpfen zusammen mit einer Entgiftungskur besonders beliebt. Außerdem sehen viele Therapieansätze für Bindegewebsschwäche zusätzlich einen Ernährungsplan in Kombination mit verschiedenen Mitteln aus der Homöopathie, Phytotherapie oder Schüssler-Salz-Therapie vor. Dabei wird auch immer Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse und sportliche Betätigung gelegt. Auch Bindegewebsmassagen, die entwässernd wirken, können bei der Behandlung hilfreich sein.
Solltest Du den Verdacht haben, unter einer Bindegewebsschwäche zu leiden oder schon konkrete Anzeichen dafür feststellen können, ist es auf jeden Fall ratsam, Dich von Deinem Hausarzt durchchecken und beraten zu lassen – Bindegewebsschwäche ist mehr als „nur“ Cellulite! Am besten ist es aber, wenn Du es erst gar nicht dazu kommen lässt: Wie auch vielen anderen gesundheitlichen Problemen kannst Du einer Bindegewebsschwäche durch ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung und einen generell gesundem Lebensstil hervorragend vorbeugen!
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