Der Hype um Baby Botox wird immer größer. Doch was steckt hinter dem neuerdings beliebten Anti Aging-Trend? Wir klären dich über den Unterschied zur normalen Botox-Behandlung, die Risiken und die Kosten auf.
Ab dem 25. Lebensjahr kann man sie langsam bemerken: erste Fältchen. Und grundsätzlich ist das auch völlig okay. Wem eine glatte Gesichtshaut jedoch wichtig ist und wer tieferen Furchen vorbeugen möchte, kann sich Falten mit Botulinumtoxin unterspritzen lassen. Das Nervengift lähmt den Muskel und dadurch entstehen weniger Falten. Außerdem verschwinden feine Trockenfältchen, die durch Mimik sonst über den Tag entstehen. Gerade junge Patient*innen entscheiden sich hierbei immer häufiger für Baby Botox. Doch was steckt eigentlich hinter dem neuen Trend?
- 1.Was ist Baby Botox?
- 2.Was ist der Unterschied zwischen Baby Botox und Botox?
- 3.Für welche Bereiche eignet sich Baby Botox?
- 4.Wie läuft die Baby Botox-Behandlung ab?
- 5.Ab wann wirkt Botox?
- 6.Wie lange hält Baby Botox?
- 7.Wie teuer ist Baby Botox?
- 8.In welchem Alter mit Botox anfangen?
- 9.Welche Risiken bestehen bei Baby Botox?
- 10.Was passiert, wenn man mit Botox aufhört?
Was ist Baby Botox?
Die Grundlagen zuerst: Bei Botulinumtoxin, umgangssprachlich Botox genannt, handelt es sich um das stärkste Nervengift, das man kennt. Es kann zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen oder gegen Zähneknirschen und Migräne, aber auch, wie in diesem Artikel beschrieben, in der ästhetischen Medizin eingesetzt werden, als Faltenkiller. Botox hemmt dabei die Ausschüttung von Acetylcholin, welches für eine Muskelbewegung gebraucht wird. Der Muskel wird so also für eine bestimmte Zeit gelähmt – das Ergebnis: zum Beispiel eine glatte Stirn.
Was ist der Unterschied zwischen Baby Botox und Botox?
Wer denkt, bei Baby Botox handelt es sich um ein anderes Präparat, der irrt. Der einzige Unterschied zwischen einer normalen Botoxbehandlung und Baby Botox ist die Menge, die injiziert wird. Bei Baby Botox wird eine geringere Dosis an Botox gespritzt. Ob diese Form der Behandlung für dich geeignet ist, muss ein Arzt oder eine Ärztin individuell entscheiden. Zum einen kommt es darauf an, wie stark deine Falten bereits ausgeprägt sind und welche Stelle du behandeln lassen möchtest.
Für welche Bereiche eignet sich Baby Botox?
Botox wird meist in der oberen Partie des Gesichts eingesetzt, damit es eben nicht zu einem maskenhaften Effekt kommt. Grundsätzlich lassen sich aber auch Areale in der unteren Gesichtshälfte behandeln (so zum Beispiel bei den Marionettenfalten, hier kommt oft eine Kombination von Botox und Hyaluron zum Einsatz). Doch kommen wir zum Baby Botox und den gängigen Bereichen, also der oberen Gesichtshälfte. Während die Stirnpartie oder der Bereich um die Augen, auch Krähenfüße genannt, sich oft gut mit einer niedrigen Dosierung behandeln lassen, kommt dies bei der Zornesfalte eher nicht infrage. Hier ist der Muskel schlichtweg zu stark und die Wirkung würde wahrscheinlich nicht zum gewünschten Ergebnis führen, bestätigt mir Dr. Alla Besel, Fachärztin für Hals-Nasen und Ohrenheilkunde aus Bonn, die sich seit 2010 zunehmend mit dem Bereich der ästhetischen Medizin mit den Schwerpunkten der Botox- und Fillerapplikationen sowie des Fadenliftings beschäftigt.
Wie läuft die Baby Botox-Behandlung ab?
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Im Vorfeld deiner Behandlung musst du dir natürlich erst einmal eine Ärztin oder einen Arzt suchen, die oder der das Handwerk versteht und der bzw. dem du vertraust. Das große Angebot im Internet hilft da nicht unbedingt. Meine Empfehlung: Lass dich nicht von Anbietern mit extrem günstigen Preisen oder Flatrate-Angeboten locken, sondern achte in erster Linie auf Qualifikationen und Referenzen. Die Buchungsplattform Beautyfyme ist dabei eine große Hilfe – ich habe es selbst ausprobiert. Hier werden nur zugelassene Ärzt*innen, die Mitglied einer Fachgesellschaft sind, aufgelistet. Außerdem wird darauf geachtet, dass sie Markenprodukte verwenden und ein großes Maß an Erfahrung haben. Wenn du eine Praxis in der Nähe gefunden hast, wie in meinem Fall die von Dr. Alla Besel, musst du dich nur noch anmelden und online einen Termin vereinbaren.
Am Tag deiner Behandlung bespricht der oder die Ärzt*in dann deine Wünsche (eine starre Mimik wollte ich zum Beispiel nicht) und klärt dich über bestehende Risiken auf – das ist ganz wichtig und spricht für Seriosität. Dann kann es auch schon losgehen. Die entsprechenden Areale werden desinfiziert und das Botox mit einer sehr dünnen Nadel injiziert. Eine Betäubung ist nicht nötig und du spürst lediglich ein kleines Piksen und ein sanftes Brennen, was gut auszuhalten ist. Nach der Behandlung sind die Stellen etwas gerötet und es kann eventuell zu kleinen Blutergüssen kommen. In meinem Fall war ca. eine halbe Stunde nach dem Eingriff nichts mehr zu sehen.
Ab wann wirkt Botox?
Drei bis 14 Tage nach der Behandlung wird das Ergebnis sichtbar. In meinem Fall fing es allerdings schon am zweiten Tag deutlich an zu wirken – also hier nicht verunsichern lassen. Nach 14 Tagen ist die Wirkung dann aber in jedem Fall vollständig erreicht und es kann von der Ärztin oder dem Arzt kontrolliert und gegebenenfalls nachgebessert werden (gerade nach der allerersten Behandlung nicht untypisch).
Wie lange hält Baby Botox?
Ab dem 15. Tag ca. baut sich das Botox in den folgenden Wochen und Monaten dann nach und nach ab. Während eine normale Botox-Behandlung ca. vier bis sechs Monate hält, bis sie ganz abgebaut ist, sind es bei Baby Botox aufgrund der verminderten Dosierung ca. drei bis vier. Vor allem der individuelle Stoffwechsel spielt hier eine große Rolle.
Persönliche Baby Botox Erfahrung: Fazit nach drei Monaten
Drei Monate nach meiner Behandlung kann ich meine Stirn wieder fast normal kräuseln – nur die Zornesfalte ist noch nicht wieder sichtbar. Die Fältchen um die Augen werden nur bei starkem Lachen sichtbar, nicht aber bei einem einfachen Lächeln, wie es vor der Behandlung der Fall war. Und die Augenbrauen? Da die Anhebung mit einem Millimeter hier wirklich nur minimal war, kann ich hier keine Veränderung erkennen. Weil ich von dem Ergebnis so begeistert war, habe ich bereits einen neuen Termin für in einem Monat gebucht. Öfter als alle drei Monate sollte man Botox übrigens nicht spitzen lassen, damit der Körper keine Antikörper gegen das Nervengift entwickelt und es so nicht mehr wirksam ist. Lässt man am Anfang aber alle vier bis sechs Monate nachbehandeln, verlieren die Muskeln auf Dauer an Kraft und es muss seltener nachgespitzt werden.
Wie teuer ist Baby Botox?
Neben den reinen Arztkosten hängt der Preis natürlich vorwiegend von der verwendeten Menge an Botox ab. Diese ergibt sich zum einen aus der Anzahl an Zonen, die behandelt werden sollen und natürlich wie viel injiziert wird. In meinem Fall habe ich meine Stirnfalten und Krähenfüße unterspritzen und meine Augenbrauen minimal anheben lassen – alles mit Baby Botox-Dosierung. Hinzu kam dann noch die Zornesfalte mit einer normalen Dosierung. Zusammen beliefen sich die Botox-Injektionskosten dafür auf 400 Euro. Je nachdem, kann man aber auch durchaus mehr oder etwas weniger bezahlen.
In welchem Alter mit Botox anfangen?
Grundsätzlich gilt: Niemand muss sich Botox spritzen lassen, denn es ist jedem selbst überlassen, ob er bzw. sie komplett natürlich altern oder Falten behandeln lassen möchte (es gibt auch Möglichkeiten der visuellen Faltenreduzierung ohne Botox). Wer sich aber für Botox entscheidet, kann dies laut Empfehlung ab Mitte zwanzig machen. Zu diesem Zeitpunkt verliert die Haut an Spannkraft und erste Trockenfältchen werden sichtbar. Doch auch, wenn man sich erst später für eine Botoxbehandlung entscheidet, können gute Ergebnisse erzieht werden. Es versteht sich aber von selbst, dass tiefe Falten mit dem Muskelrelaxans nicht aufgepolstert werden können. In diesem Fall kann eine kombinierte Behandlung mit Hyaluron sinnvoll sein – dies besprichst du aber in jedem Fall am besten mir einem Arzt oder einer Ärztin.
Welche Risiken bestehen bei Baby Botox?
Natürlich gibt es auch bei einer (Baby) Botox-Behandlung gewisse Risiken, über die man sich vorher informieren bzw. aufgeklärt werden sollte. Allerdings treten Nebenwirkungen bei Botox eher selten auf. So kann es an den Einstichstellen zu Rötungen, Schwellungen und kleinen Hämatomen kommen. Wird zu viel Botox injiziert, kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit, einer starken Einschränkung der Mimik, Schluckstörungen und Mundtrockenheit kommen. Wird Botox versehentlich in die falschen Muskeln oder Bereiche injiziert, kann es zu hängenden Augenlidern, einem asymmetrischen Gesicht, einer eingeschränkten Mimik oder Sprech- bzw. Schluckbeschwerden kommen.
Was passiert, wenn man mit Botox aufhört?
Diese Frage ist einfach zu beantworten. Wenn die Wirkung von Botox nachlässt, kannst du deine Muskeln wieder mehr und mehr bewegen. Schlussendlich kannst du die Muskeln wieder vollständig bewegen. Damit kommen aber logischerweise auch die Fältchen zurück. Das Ergebnis ist also nicht permanent.
Mit Botox und Fillern sollte man natürlich nicht übertreiben, sonst kann dies das Gesicht auch schnell komplett anders wirken lassen ...