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Microblading: Das sind meine ungeschönten & ehrlichen Erfahrungen

Microblading
© Getty Images/CoffeeAndMilk

Jahrelang habe ich täglich versucht, mit Augenbrauenpuder und Stift etwas aus den wenigen Härchen über meinen Augen zu zaubern, doch irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr. Ich wollte endlich „richtige“ Augenbrauen und habe mich dann nach langem Hin und Her für ein Permanent Make-up entschieden. Hier kommt mein Microblading-Erfahrungsbericht!

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Meine Augenbrauen vorher

Microblading Augenbrauen vorher
Die nackte und traurige Wahrheit: Links ungeschminkt, rechts mit Augenbrauenpuder. (© Privat)

Ich habe von Natur aus keine symmetrische und dichte Augenbrauenform. Während die eine noch ein wenig dichter ist, besteht die andere nur noch aus verirrten einzelnen Härchen. Hinzu kommt, dass meine Teenie-Zeit in die 2000er Jahre und damit in die Ära des exzessiven Augenbrauenzupfens fiel – und heute geht der Trend leider zu dichten, natürlich gewachsenen Brauen. Augenbrauen-Seren oder das Färben der Härchen hatten bei mir kaum einen Effekt, denn wo nichts wächst, kann man auch nichts färben. Also entschloss ich mich vor einem Jahr dafür, dem Microblading eine Chance zu geben, weil ich total begeistert von den diversen Vorher-Nachher-Bildern auf Instagram war.

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Die Wahl des Kosmetikstudios

In Berlin gibt es viele Studios, die Microblading anbieten. Ich habe mich am Ende für eins entschieden, bei dem mich die Vorher-Nachher-Bilder auf der Website sowie die Bewertungen bei Google überzeugt haben. Nach einem ersten kurzen Beratungsgespräch mit der Kosmetikerin, die seit Jahren auf Microblading spezialisiert war, machten wir einen Termin für das erste Treatment aus. Die brennendste Frage: Wie teuer ist Microblading? Zu der Zeit bot sie gerade eine Sitzung inklusive Nachbehandlung für 199 Euro an. In anderen Salons hätte ich dafür teilweise 500 Euro bezahlt – das war es mir dann doch nicht wert.

Microblading: Die 1. Sitzung

Ablauf des Bladings

Microblading Farbe auftragen
Beim Einwirken der Farbe sah es schon etwas gruselig aus. (© Privat)

Zunächst wurden meine Augenbrauen und die Haut drumherum abgeschminkt und gereinigt. Dann zeichnete die Kosmetikerin die Form vor, innerhalb der sie die neuen „Härchen“ einritzen wollte. Ich gab mein Okay zur Form und sie trug die Betäubungscreme auf. Dann ging es auch schon los: Mit dem Blade, einer Art Stift mit winzig kleinen Nadeln, begann die Kosmetikerin, kleine Linien in meine Haut zu ritzen. Das dauerte pro Seite etwa 15 bis 20 Minuten. Zwischendurch konnte ich immer wieder im Spiegel prüfen, wie es mir gefiel und es wurde zur Nachkorrektur angesetzt. Als alles zu meiner Zufriedenheit schien, begann sie, die eigentliche Farbe dick auf meinen Brauen aufzutragen. Nach 15 Minuten wurde diese wieder abgewaschen und ich konnte gehen. Insgesamt war ich für diese erste Sitzung etwa anderthalb Stunden da.

Wie groß waren die Schmerzen?

Als schmerzhaft würde ich das Microblading nicht bezeichnen, es war jedoch schon ein wenig unangenehm. Man darf sich in dem Moment einfach nicht vorstellen, dass die eigene Haut gerade vielfach angeritzt wird. Neben dem unangenehmen Kratzen, was jedoch definitiv auszuhalten war, fand ich allerdings viel schlimmer, dass ich immer wieder extremen Niesreiz bekam und meine Nase die ganze Zeit kribbelte. Viele Frauen kennen das vom Augenbrauenzupfen und ein Microblading kann sich schon mal wie eine Hardcore-Zupf-Session anfühlen.

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Mein Gefühl danach

Microblading Nahaufnahme
Kurz nach dem Microblading (© Privat)

Als die Pigmente dann tatsächlich in der Haut saßen und ich mich zum ersten Mal im Auto im Spiegel betrachtete, war ich schon ein wenig geschockt. Ich sah aus, als hätte ich meine Brauen mit einem rötlich-braunen Stift dramatisch nachgemalt, während ich sie sonst immer eher in einem mittleren Aschton schminke. Leider waren sie durch das ganze Nachbessern auch etwas asymmetrisch in ihrer Form und Intensität geworden: Auf einer Seite hatte die Kosmetikerin mehr Striche als auf der anderen gemacht. Zum Glück wusste ich, dass die Brauen noch etwa 50 Prozent heller werden, wenn sie abgeheilt sind. Ansonsten war die Haut um die Augenbrauen leicht gerötet, aber nicht geschwollen. An einzelnen Stellen trat ganz wenig Blut oder Lymphflüssigkeit aus, was ganz normal ist.

Der Heilungsprozess

Nun begann der Heilungsprozess, der immer etwa zwei Wochen dauern soll. Die ersten 10 Tage darf kein Wasser, Schweiß oder Make-up an die neuen Augenbrauen kommen, das heißt: kein Duschen, kein Schwimmen, keine Sauna und kein Sport. Auch Sonnen ist tabu, also kein Solarium oder Brutzeln auf dem Balkon. War alles kein Problem für mich, bis auf das Duschen: Haare waschen war definitiv eine Herausforderung, die ich nur mit ständigem Abtupfen meiner Stirn meistern konnte.

Woche 1: Bin ich das?

Microblading Tag 1
Die Braue rechts ist geschwungener, dunkler und dünner, oder bilde ich mir das ein? (© Privat)

Am Morgen nach dem Microblading waren meine Brauen nachgedunkelt und ich fand, dass mein Gesicht jetzt irgendwie strenger wirkte, aber ich war froh, dass beide Augenbrauen jetzt ähnlich dunkel waren. Mit den Tagen gewöhnte ich mich daran und an Tag fünf war ich sogar schon ganz zufrieden. Von den Kolleg*innen sprach mich niemand darauf an, es schien also nicht allzu auffällig zu sein. So langsam bildete sich Ende der Woche Schorf, der die Brauen dicker und voller wirken ließ.

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Woche 2: Wo sind meine Brauen hin?

Gut eine Woche nach dem Microblading ging es los: Der Schorf begann, abzufallen und unschöne Lücken zu hinterlassen. Denn die Farbpigmente hatten sich mit der Kruste gelöst und waren nun nicht mehr sichtbar. Ich bekam Panik und fing an, wie wild zu googeln.

Leider las ich viel Widersprüchliches: Die einen meinten, dass es ganz normal sei, dass der Schorf abfällt und erstmal nichts mehr vom Microblading zu sehen ist. Angeblich würden die sich in der Haut befindenden Pigmente nach drei bis vier Wochen nachdunkeln und zurückkommen. Das machte mir erstmal Hoffnung, aber dann las ich in vielen Foren und in Berichten von Kosmetikerinnen, dass man von Anfang an eine Creme zur Unterstützung der Heilung verwenden solle, damit sich erst gar keine Kruste bildet und die Pigmente nicht herausfallen können. Die Dame im Studio meiner Wahl meinte jedoch, ich müsse nicht cremen – ich war verwirrt. Mir blieb also nichts anderes übrig, als abzuwarten und die Lücken meiner Brauen soft mit Puder zu füllen, da ich so auf keinen Fall vor die Tür gehen wollte.

Woche 3 bis 4: Nichts mehr zu sehen

Nach genau zwei Wochen hatte sich der gesamte Schorf gelöst und von meinen neuen Augenbrauen war fast nichts mehr zu sehen. Auch nach vier Wochen kamen die Pigmente nicht wie erhofft zurück. Das hatte ich schon in einigen Erfahrungsberichten von anderen Frauen gelesen. Doch woran lag das? Nahm meine Haut die Pigmente nicht an oder ritzte die Kosmetikerin die Striche nicht tief genug? In sehr wenigen Fällen soll die Haut die Pigmente einfach immer wieder abstoßen und das Microblading war dann völlig umsonst. Ich hoffte, dass das bei mir nicht der Fall war: zum Glück blieb ja noch die Nachbehandlung.

I feel her:

Microblading: Die 2. Sitzung

Fünf Wochen nach der ersten Behandlung ging ich wieder ins Studio. Übrigens gehen neun von zehn Frauen zu einer zweiten Microblading-Sitzung, weil es fast immer etwas zu korrigieren gibt. Korrigieren reichte bei mir nicht: Innerhalb von etwa 30 Minuten zog die Kosmetikerin nochmal das volle Programm an beiden Brauen durch, diesmal mit einem dunkleren Ton. Wir diskutierten, ja stritten schon fast über die Asymmetrie, die ich erneut im Vergleich der beiden Augenbrauen wahrnahm. Denn wieder gestaltete sie die eine Seite dünner und geschwungener, als die andere. Aber ich hielt daran fest, denn wer will schon zwei Jahre mit ungleichen Augenbrauen herumlaufen?

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Was ich diesmal anders gemacht habe

Für die Heilungsphase des zweiten Microbladings war ich nun besser vorbereitet: Ich besorgte mir bei Amazon eine Creme, die eigentlich für die Behandlung von frischen Tattoos gedacht war und die Vitamin E enthielt – wichtig zur Heilung mit möglichst wenig Schorf. Vaseline oder Cremes mit Panthenol oder Dexpanthenol sind hingegen aufgrund ihres hohen Fettgehalts nicht geeignet. So pflegte ich die Brauen in der ersten Woche, nach Tipps aus dem Internet:

  1. Am ersten Tag wischte ich die Augenbrauen alle zwei Stunden mit lauwarmem Wasser und einem Kosmetiktuch ab, tupfte sie anschließend mit einem neuen Tuch trocken.
  2. Danach trug ich die Tattoo-Salbe mit einem Wattestäbchen auf.

An den folgenden Tagen reinigte ich die Brauen nicht mehr, sondern trug alle vier Stunden erneut Creme auf, um sie permanent feucht zu halten. Das war auch auf der Arbeit kein Problem, da ich mir Creme in einen Mini-Tiegel abgefüllt und immer Q-Tips dabeihatte. Und siehe da: Es bildete sich kaum Schorf und nach ein paar Wochen war immer noch viel vom Microblading zu sehen.

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Microblading: Die 3. Sitzung & Endergebnis

Nachdem das Treatment endlich Erfolg gezeigt hatte, entschied ich mich noch für eine zusätzliche Sitzung zum Preis von 50 Euro, um kleine Lücken auszubessern. Diesmal ging alles recht fix, auch mit der Form passte alles. Die folgenden sieben Tage unterstützte ich die Heilung wieder durch die Tattoo-Salbe und war ein paar Wochen später zufrieden mit dem Ergebnis. Zwar war es nicht so, dass ich gar kein Augenbrauen-Make-up mehr brauchte – dafür hätte ich sicherlich noch eine vierte Sitzung gebraucht. Ich benutzte weiter Puder und Augenbrauenstift, je nach Intensität meines Make-ups. Aber ich hatte ungeschminkt endlich wieder Augenbrauen bzw. eine richtige Form, auf der ich aufbauen konnte und das war mir am wichtigsten. Zudem wollte ich mich erstmal im Duschen, Baden und Sonnen nicht einschränken, da der Sommer direkt vor der Tür stand.

Microblading vorher nachher
Vorher-nachher-Vergleich: Unten die abgeheilten Brauen nach der 3. Sitzung. (© Privat)

Wie lange hält Microblading wirklich? Mein Fazit ein Jahr später

Mein Microblading liegt jetzt bereits fast ein Jahr zurück und ich kann sagen, dass ich es auf keinen Fall bereue, auch wenn ich nicht mit den erhofften Traum-Augenbrauen aus der Sache rausgegangen bin. Meine Brauen sind mittlerweile ein wenig blasser und es haben sich winzige Lücken gebildet, aber da ich sie ohnehin jeden Tag schminke, ist das okay für mich. Anderthalb bis zwei Jahre soll das Blading halten, also werde ich es wahrscheinlich nächstes Jahr erneuern lassen. Der ideale Zeitpunkt dafür ist übrigens die kalte Jahreszeit, denn in der Sonne verblassen die Pigmente schneller. Auch jetzt creme ich noch meine Brauen vor jedem Sonnenbad mit UV-Schutz ein.

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Falls auch du gerne mal ein Microblading ausprobieren willst, solltest du bis zum Endergebnis unbedingt ein paar Monate und mehrere Sitzungen einplanen. Gehe auf jeden Fall nicht mit zu unrealistischen Erwartungen an die Sache ran, sondern mach dir bewusst, dass abgeheilte Augenbrauen anders aussehen, als die frisch gestochenen auf den ganzen Fotos online. Auch die richtige Pflege danach ist unheimlich wichtig, wie ich gelernt habe, um am Ende wirklich Freude an den neuen Augenbrauen zu haben.

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