Aloe Vera ist nicht nur eine hübsche und pflegeleichte Zimmerpflanze, ihr Saft ist auch noch ein echtes Wundermittel, das insbesondere in der Kosmetik ein beliebter Inhaltsstoff ist. Doch was macht Aloe Vera so gesund, wofür kann man sie am besten anwenden und in welchen Formen gibt es sie?
Die Aloe Vera Pflanze
Die Pflanze zählt zu den Liliengewächsen und kommt natürlich vor allem in Wüstengebieten vor. Es gibt über 300 verschiedene Arten. Für ihre Heilkräfte bekannt ist aber vor allem die „Aloe Vera Barbadensis Miller“. Die Pflanze kann problemlos als Zimmerpflanze gehalten werden. Sie verträgt direktes Sonnenlicht und sollte etwa zweimal die Woche gegossen werden.
Die Pflanze zeichnet sich durch dicke Blätter aus, die eine harte Schale haben und innen ein durchsichtiges Gel enthalten. Schneidet man die Blätter ab, kann man das Gel zum Beispiel direkt auf die Haut geben. Die Pflanze verträgt das Abschneiden einzelner Blätter in der Regel gut, denn sie kann sich dank ihres Safts selbst heilen.
Die wichtigsten Wirkstoffe der Pflanze
Die Blätter enthalten über 200 verschiedene Inhaltsstoffe. Trotzdem bestehen sie zu 99 Prozent aus Wasser. Die Konzentration einzelner Aminosäuren, Vitamine und Mineralien ist somit nicht sonderlich hoch. Einer der Hauptwirkstoffe ist Acemannan, ein Zuckermolekül, das unter anderem das Immunsystem stärken und allergielindernd wirken soll. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist Salicylsäure, ein häufig verwendeter Wirkstoff gegen Hautkrankheiten wie Akne, Schuppenflechten oder Warzen. Außerdem sollen die enthaltenen Saponine antibakteriell und antifungizid wirken. Darüber hinaus enthalten die Blätter zahlreiche Mineralstoffe, Aminosäuren und Vitamine.
Aloe Vera gilt schon seit langer Zeit als bewehrtes Hausmittel. Die Empfehlungen beruhen allerdings hauptsächlich auf individuellen Erfahrungsberichten. Wissenschaftlich ist die Wirkung der Pflanze eher schlecht erforscht. Es gibt einige Studien, die ihr eine positive Wirkung auf verschiedene Hautkrankheiten attestieren, laut Verbraucherzentrale sind Werbeaussagen zur heilenden Wirkung, insbesondere bei Nahrungsergänzungsmitteln, allerdings nicht zugelassen.
In diesen Formen kannst du Aloe Vera anwenden
Aloe Vera ist mittlerweile ein gern gesehener Inhaltsstoff in zahlreichen Kosmetikprodukten: Wir finden es in Cremes, Duschgelen, Shampoos und Haarkuren. Zudem wird auch das pure Gel der Pflanze immer beliebter. Dieses kannst du also 100 Prozent reine Version oder mit weiteren zugemischten Inhaltsstoffen kaufen. Ein 100-prozentiges Gel bekommst du zum Beispiel für 16,99 Euro bei Amazon:
Wenn du eine Aloe Vera Pflanze hast, kannst du das Gel allerdings auch ganz einfach selbst machen. Eine Anleitung findest du hier:
Alternativ kannst du auch den Saft direkt aus den abgeschnittenen Blättern der Pflanze pressen und zum Beispiel auf Wunden oder Pickel geben.
Aloe Vera für Wunden und Pickel
Aloe Vera kann eine wahre Wunderwaffe für die Haut sein. Die Pflanze ist schon seit Jahren ein beliebtes Hausmittel. Ihr Saft soll bei nahezu jedem Hautproblem helfen. Hier ist nur eine kleine Liste der typischen Anwendungsbereiche:
- Pickel
- Sonnenbrand
- Bessere Wundheilung (z.B. bei dunklen Flecken nach Kratzern oder Schürfwunden)
- Neurodermitis
- Schuppenflechte
- Falten
- Rasierpickelchen
- Rötungen
Grund für die ihr zugeschriebene positive Wirkung auf die Haut sind ihre zahlreichen entzündungshemmenden und antibakteriellen Inhaltsstoffe. Außerdem spendet sie der Haut Feuchtigkeit. Trotz diesen Inhaltsstoffen sollte man bei der Behandlung von offenen Wunden mit frischem Aloe Saft oder Gel vorsichtig sein, um keinen Dreck in die Wunde zu bringen. Nutze also am besten immer ein frisch abgeschnittenes Stück oder setze direkt auf die Wirkung eines abgepackten Gels.
Du kannst das Gel außerdem in deine Tagespflege untermischen, das Gel ins Badewasser geben oder es als Maske auf deiner Haut verteilen, um diese so mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Aloe Vera für die Haare
Nicht nur der Haut, sondern auch den Haaren soll Aloe Vera Feuchtigkeit spenden. Sie ist als Inhaltsstoff in vielen Haarpflegeprodukten bereits enthalten, du kannst aber auch ein pures Gel als Conditioner nutzen oder es sogar ins handtuchtrockene Haar geben. Vor allem Anwenderinnen der Curly Girl Methode nutzen das Gel gerne, um ihre Locken besser zu definieren.
Aloe Vera als Superfood
Nicht nur für Haut und Haare, sondern auch als Superfood wird Aloe Vera immer beliebter. Hier sollte man allerdings vorsichtig sein. Denn die Haut der Blätter enthält verschiedene Stoffe, die abführend wirken. Der Einsatz zu diesem Zweck sollte deshalb mit einem Arzt abgesprochen werden. Wenn du Aloe Vera aus anderen Gründen, zum Beispiel zur Verbesserung deines Immunsystems zu dir nehmen möchtest, solltest du deshalb darauf achten, Produkte zu kaufen, die nur den Saft und nicht die Haut der Pflanze enthalten. Das können zum Beispiel Pulver, Kapseln oder Saft sein. Diesen kannst du mit einer Saftpresse auch selbst aus den Blättern pressen, vorher musst du sie allerdings schälen. Der Saft gehört allerdings nicht unbedingt zu den leckersten Superfoods. Er schmeckt bitter und wird deshalb meist in andere Getränke untergemischt. Du kannst zum Beispiel einen Esslöffel Saft und dazu etwas Zitronensaft in dein Wasser geben oder ihn in deinen Smoothie geben.
Bildquelle: istock/carlosgaw