Ein paar eingewachsene Haare hat wohl jeder schon einmal gehabt, aber warum sind manche Menschen eigentlich anfälliger für sie als andere? Was kannst du tun, um eingewachsenen Haaren in der Bikinizone, unter den Achseln, an den Beinen und an anderen Körperstellen vorzubeugen und wie wirst du bereits entstandene am besten wieder los? Wir klären dich über das nervige Hautproblem und die Lösungen auf.
Video: 4 kurze und einfache Tipps gegen eingewachsene Haare
Du willst eingewachsenen Haaren vorbeugen? Wir verraten dir, wie du eingewachsene Haare vermeiden kannst.
Bei vielen Frauen stellt sich das haarige Problem nur kurze Zeit nach der Rasur, der Epilation oder dem Waxing ein. Die nachwachsenden Haare wachsen nicht gerade aus der Haut heraus, sondern unter der Haut und bilden unschöne Knubbel oder Pickelchen. Woher aber kommen eingewachsene Haare und was kann man dagegen tun?
Woher kommen eingewachsene Haare?
Eingewachsene Haare im Intimbereich, an den Oberschenkeln und Co. entstehen meist direkt nach der Haarentfernung. Jedes einzelne Haar wächst aus einer Haarwurzel heraus. Diese ist genetisch darauf programmiert, das Haar eine bestimmte Zeit lang wachsen zu lassen. Die Haarwurzel sitzt am Ende des sogenannten Haarfollikels, das wiederum in einer länglichen Einstülpung der Oberhaut liegt. In den Haarfollikel münden außerdem eine Talgdrüse und eine Duftdrüse. Normalerweise wachsen Haare gerade aus der Haut heraus. Die Stelle, an der die Haare aus der Haut austreten, wird wegen ihrer Form auch Haartrichter genannt.
Es kommt aber vor, dass Haare seitlich in die Haut wachsen. Eingewachsene Haare kommen übrigens besonders häufig bei Menschen mit krausem Haar vor. Gerade nach dem Epilieren kann es jedoch allgemein häufig zu eingewachsenen Haaren kommen, da man die Haarwurzeln aus ihren Haarfollikeln herausreißt. Da dabei sehr an den einzelnen Haaren gezerrt wird, kann es dazu kommen, dass sich die Form des Follikels dauerhaft verändert und die Haare dann nur noch schief in die Haut hineinwachsen. Abgestorbene Hautschuppen, die die Haartrichter verstopfen, können ebenfalls zu eingewachsenen Haaren führen. Auch zu enge Kleidung und die dadurch entstehende, ständige Reibung auf der Haut können Ursachen für eingewachsene Haare sein.
Prävention: Wie kannst du eingewachsene Haare vermeiden?
- Solltest du Epilieren oder deine Haare mit einer Pinzette auszupfen, empfiehlt es sich, dass du die Haare immer in Wuchsrichtung herausziehst. Das schont die Haarfolikel und reizt die Haut weniger.
- Beim Rasieren solltest du darauf achten, immer scharfe Rasierklingen zu benutzen und die Haut an der zu rasierenden Stelle ausreichend zu spannen.
- Entfernst du die Haare an den Beinen mit Wachs, solltest du die Poren deiner Haut vor der Haarentfernung mit einem warmen Bad oder Kompressen vorbereiten. Das öffnet die Poren und die Haare können leichter entfernt werden. Auch ein Peeling vor der Haarentfernung hilft, abgestorbene Hautschuppen, die die Poren nach der Haarentfernung verstopfen und damit zu eingewachsenen Haaren führen können, zu entfernen.
- Nach der Haarentfernung solltest du die gereizte Haut kühlen. Auch das kann helfen, eingewachsene Haare zu vermeiden. Hierfür eignet sich zum Beispiel eine Lotion mit Aloe Vera.
- Regelmäßige Peelings oder das Abreiben der Haut mit einem Luffaschwamm sind nach der Haarentfernung ebenfalls eine gute Maßnahme gegen eingewachsene Haare.
Sollten eingewachsene Haare nach der Haarentfernung für dich ein dauerhaftes Problem sein, könnte eine permanente Haarentfernung mit Laser oder IPL eine Alternative für Dich sein.
Was kannst du gegen bereits eingewachsene Haare tun?
Eingewachsene Haare kommen meist nicht von selbst unter der Haut hervor. Du kannst durch das tägliche Auflegen eines warmen Waschlappens oder durch regelmäßiges Peelen dazu beitragen, dass sich die Poren der Haut öffnen und das eingewachsene Haar langsam an die Hautoberfläche wandert. Es kann auch sein, dass sich eine Pustel um das eingewachsene Haar bildet, die du vorsichtig (!) mit einer Pinzette oder einer sterilen Nadel aufstechen und so das eingewachsene Haar befreien musst.
Es ist sehr wichtig, beides vorher gründlich zu desinfizieren, da sich die Wunde um das eingewachsene Haar durch Bakterien sonst leicht entzünden kann. Sterilisieren kannst du die Nadel und die Pinzette zum Beispiel durch das Einlegen in hochprozentigen Alkohol. Mit der Nadel und der Pinzette löst du das Haar dann vorsichtig unter der Haut. Du solltest es allerdings nicht ausreißen, da das nächste Haar wahrscheinlich wieder genauso einwachsen würde.
Achtung: Fiese Folgen eingewachsener Haare
Normalerweise sehen eingewachsene Haare lediglich unschön aus, bilden kleine Knubbel oder Pickelchen unter der Haut und sind daher nur optisch lästig, aber nicht ernsthaft gesundheitsschädlich. Es kann aber passieren, dass sich das Haarfollikel eines eingewachsenen Haares durch Bakterien, wie zum Beispiel Staphylokokken, stark reizt. Daraus kann eine schmerzhafte Entzündung des umliegenden Gewebes entstehen, was sich im schlimmsten Fall zu einem Furunkel, einem Abszess oder einer Blutvergiftung entwickeln kann. Eiter bildet sich unter der Haut und oft sind ein medizinischer Eingriff und der Einsatz von Antibiotika nötig, um eine Ausbreitung der Entzündung zu verhindern.
Wegen eines einfachen eingewachsenen Haares kann also ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko entstehen und unschöne Narben zurückbleiben. Umso wichtiger ist es, dass du bei der Haarentfernung immer darauf achtest, dass deine Haut und die zur Haarentfernung genutzten Utensilien sauber sind.
Eingewachsene Haare sind ein Problem, dem in vielen Fällen vorgebeugt werden kann: Durch korrekt ausgeführte Entfernung der Haare sowie eine sorgfältige Behandlung der Haut vor und nach der Haarentfernung kannst du das Risiko eingewachsener Haare deutlich reduzieren. Hygiene ist dabei das A und O, damit es durch eingewachsene Haare nicht zu Entzündungen kommt. Welche Fehler du bei der Haarentfernung noch vermeiden solltest, erfährst du in unserer Galerie.
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