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längst überfällig

Rasierer-Werbung zeigt haarige Frauenbeine

behaarte Frauenbeine werbung

Manche Dinge fallen einem erst auf, wenn man drauf gestoßen wird: Bis diese Werbung das erste Mal Periodenblut in einer Binden-Werbung gezeigt hat, hatte ich es einfach hingenommen, dass ansonsten stets diese ominöse blaue Flüssigkeit verwendet wird. Genauso ging es mir, als ich den neuen Werbeclip einer amerikanischen Rasierermarke sah, die es doch tatsächlich gewagt hat, Frauen mit Körperbehaarung zu zeigen!

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Obwohl es derzeit in den sozialen Medien gewiss nicht an der Repräsentation von Frauen mangelt, die sich ganz ungeniert mit Körperbehaarung zeigen, hat sich in der Werbung nur wenig getan. Mittlerweile sehen wir zwar häufiger Frauen, die etwas mehr auf den Rippen haben, aber mir fällt wirklich keine Werbung ein, in der behaarte Damenbeine oder Achselhaare gezeigt werden. Na gut, von mir wird man auch kein Foto finden, auf dem ich mein üppiges Beinhaar präsentiere, aber bei Werbung für Rasierer wären ein paar Haare zur Veranschaulichung doch ganz angebracht. Schließlich wird die Effektivität von Männerrasierern auch anhand von Typen mit dichten Bärten dargestellt.

Der Clip der neuen Rasierermarke Billie ist jedoch die erste Werbung, in der ich Frauen gesehen habe, die sich tatsächlich ihre echten Haare wegrasieren. Schmunzeln musste ich vor allem an der Stelle, wo man eine Frau sieht, die sich die Härchen auf ihrem großen Fußzeh entfernt (die haben wir doch schließlich fast alle, oder?). Außerdem habe ich den Clip ab der ersten Sekunde geliebt, weil als Soundtrack „Tomboy“ der äußerst empfehlenswerten Rapperin Princess Nokia verwendet wurde:

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Kein Preisaufschlag für pinke Rasierer

Neben einem offenen Umgang mit der Tatsache, dass Frauen nun mal Körperhaare haben, hat sich die Marke Billie auch auf die Fahnen geschrieben, gegen die sogenannte Pink Tax vorzugehen. Mit diesem Begriff wird der Aufpreis bezeichnet, der für Produkte und Dienstleistungen speziell für Frauen erhoben wird, also teurere Preise beim Friseur oder in der Reinigung sowie eben auch für Damenrasierer. Während ich deshalb einfach auf Herrenrasierer umgestiegen bin, bietet Billie seinen Kundinnen Damenrasierer an, die wesentlich günstiger sind als die gängigen Marken. Noch dazu wird ein Prozent des Umsatzes an Hilfsprojekte für Frauen auf der ganzen Welt gespendet. So traumhaft das auch klingt, leider kommt nun die schlechte Nachricht: Die Produkte von Billie kannst du nur in den USA online bestellen.

Körperhaare, wo seid ihr?

Doch vielleicht sieht man ja bei anderen Haarentfernungsprodukten doch mal ein paar Härchen? Schließlich müssen Körperhaare zum Wachsen oder Epilieren eine gewisse Länge haben, um die Produkte überhaupt anwenden zu können. Doch auch hier: Fehlanzeige. Im Werbeclip für Kaltwachsstreifen von Veet sehen wir, wie sich das Model mit seidig glatten, unbehaarten Beinen einen Wachsstreifen auf das Bein legt und lediglich in einer Animation werden Stoppeln gezeigt, die ausgerissen werden. Für Werbemacher scheinen echte Körperhaare von Frauen also derart tabu zu sein, dass sie nur in Zeichentrick dargestellt werden:

Ich kann es durchaus verstehen, dass in der Werbung für Haarentfernungsprodukte Frauen mit makellos glatten Beinen gezeigt werden. Schließlich ist es das, was man mit dem Produkt erreichen will. Doch wenn selbst bei der Vorführung von Rasierern oder Kaltwachsstreifen unbehaarte Körper gezeigt werden, wird doch deutlich, wie schambehaftet unsere Gesellschaft noch mit dem Thema umgeht. Dabei gibt es doch überhaupt keinen Grund, sich dafür zu schämen, auch nicht für seine Gesichtshaare! Wie hat dir der Werbeclip gefallen? Wünschst du dir, dass Firmen in Deutschland auch mal ein realistisches Bild zeigen würden, oder willst du lieber keine behaarten Achseln sehen? Sag mir deine Meinung in den Kommentaren!

Bildquelle: iStock/Radnatt

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