Etwa jede dritte Frau ist von Haarausfall betroffen, wobei die Ursache in Deutschland bei 20 bis 30 Prozent der Fälle anlagebedingt ist. Während die meisten Betroffenen in diesem Fall über lichter werdende Scheitel klagen, kommt es auch bei Frauen zu Geheimratsecken. Warum sie entstehen und was du dagegen tun kannst, verraten wir dir.
Grundsätzlich lässt sich Haarausfall grob in drei Kategorien einteilen: der erblich bedingte, der diffuse und der kreisrunde Haarausfall. Wenn auch bei Männern mehr verbreitet, können alle drei Arten auch Frauen treffen.
Was sind die Ursachen für Geheimratsecken bei Frauen?
Kommt es bei Frauen zur Bildung von Geheimratsecken, in Fachkreisen auch androgene Alopezie genannt, handelt es sich dabei um eine erblich veranlagte Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem männlichen Sexualhormon Dihydrotestosteron (kurz: DHT). Diese Abwandlung von Testosteron wird auch im weiblichen Körper gebildet, dort aber quasi durch die Östrogenproduktion neutralisiert. Sinkt der Östrogenspiegel jedoch zum Beispiel nach einer Schwangerschaft, dem Absetzen der Pille oder in den Wechseljahren, kann der erblich bedingte Haarausfall dadurch sichtbar werden. Während der anlagebedingt Haarausfall bei Männern stets zu Geheimratsecken führt, wird bei Frauen der Scheitel meist immer lichter und schließlich deutlich breiter. Doch es gibt eben auch Ausnahmen.
Diagnose von Arzt oder Ärztin einholen
Auch wenn eine Selbstdiagnose beim Eintreten von Geheimratsecken bei Frauen naheliegt, solltest der Verdacht immer von einem Arzt bzw. Ärztin bestätigt werden. Es muss ausgeschlossen werden, dass nicht doch eine andere Art von Haarausfall vorliegt, die auf einen Mangel oder eine Erkrankung zurückzuführen ist. Nicht nur, dass dies wichtig für die Gesundheit ist, nur bei einer genauen Diagnose kann auch etwas gegen den Haarausfall getan werden.
Haarwuchsmittel: So wird der Haarausfall behandelt
Sollte sich der Verdacht der androgenetischen Alopezie bestätigen, gilt es, schnell zu reagieren und mit einer Behandlung zu beginnen. Leider lassen sich bei hormonell-erblichem Haarausfall nämlich keine bereits abgestorbenen Haarwurzeln wiederherstellen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die medikamentöse Behandlung so früh wie möglich zu beginnen, um die Entstehung ausgeprägter Geheimratsecken zu verhindern. Wird direkt reagiert, stehen die Chancen gut, den Haaransatz zu retten.
Ein Mittel ist zum Beispiel Alfatradiol, eine abgeänderte Form des weiblichen Sexualhormons Estradiol. Das Hormon sorgt dafür, dass die Haarwurzeln geschützt werden, ohne dabei in den Hormonhaushalt des Körpers einzuwirken.
Aber auch Minoxidil kann helfen, wenn die Genetik der Grund für Haarausfall bei Frauen ist. Es ist für Männer und Frauen geeignet, jedoch in unterschiedlichen Dosierungen. Für Frauen bietet sich zum Beispiel die Lösung von Regaine an, die von Öko-Test als „gut“ bewertet wurde.
Diese Frisuren kaschieren die Geheimratsecken
Damit sich Betroffene in der Zwischenzeit ein wenig wohler fühlen, hilft es, Frisuren zu tragen, die den Makel kaschieren. Während ein strenger Pferdeschwanz noch mehr Aufmerksamkeit auf die Geheimratsecken lenkt, gibt es auch Stylings, bei denen der Haarausfall (fast) gar nicht mehr auffällt:
Statt eines Seitenscheitels, der die Aufmerksamkeit genau auf die Schläfe lenkt, bietet sich ein Mittelscheitel bei langen Haare an. So werden die lichten Stellen ganz automatisch durch das Haar verdeckt.
Auch ein Pony ist eine tolle Möglichkeit, um Geheimratsecken bei Frauen zu verdecken. Welche Pony zu deiner Gesichtsform passt, das verraten wir dir hier:
Bei kurzen Haaren kann man Haarausfall an den Schläfen ebenfalls wegschummeln. Hier bietet sich ein cooler Pixie Cut an, bei dem die Haare der Ponypartie einfach mehr ins Gesicht gestylt werden können.
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