Sie gilt als eine der schönsten Adeligen der neueren Geschichte: Elisabeth, Kaiserin von Österreich – besser bekannst als Sissi! Nicht nur heute übt Sissi eine besondere Anziehungskraft auf Menschen aus, schon zu Lebzeiten hat sie durch ihre charismatische Aura und ihr Aussehen die Menschen in ihren Bann gezogen. Nicht umsonst galt sie als schönste Frau ihrer Zeit. Einen Ruf, in den die Kaiserin viel investiert hat. Nicht nur Geld, sondern vor allem Zeit, denn: Ihre Beauty-Routinen sollen mitunter fast den gesamten Tag eingenommen haben. Von ihren aufwendig frisierten Haare, außergewöhnlichen Gesichtsmasken, über kuriose Diäten, bis hin zu Fitness-Workouts – Sissi tat so ziemlich alles für ihre Schönheit. Wir verraten dir sie kuriosesten Schönheitsrituale- und Geheimnisse der einstigen Kaiserin von Österreich – von denen sogar einige heute noch topaktuell sind!
Sissis Haare
Sie wurden zu ihrem größten Markenzeichen: Ihre extrem langen Haare, die der Kaiserin bis zu den Knöcheln reichten. Das Kämmen der Haare wurde zur reinsten Strapaze (Sissi zählte nach dem Kämmen alle Haare in der Bürste. Waren es zu viel, soll die Laune schlagartig gekippt sein) und sowohl die tägliche Pflege als auch das Frisieren soll mindestens drei Stunden gedauert haben. Noch viel verrückter: Während des Frisierens soll Sissi auf einem niedrigen Stuhl in der Mitte ihres Zimmers gesessen haben, während ihre Friseurin Fanny komplett in Weiß gekleidet (inklusive Handschuhe) ihr Haar stundenlang frisierte und die Kaiserin Fremdsprachen lernte.
Zu lang? Um die Haare zu waschen und zu trocknen brauchte es gerne einmal einen ganzen Tag. Kein Wunder also, dass dies lediglich alle zwei bis drei Wochen geschah. Dann hat ihre Hoffriseurin Fanny (bekannt als Sissis engste Vertraute) das Shampoonieren übernommen, das einem Ritual glich, denn es wurde nicht einfach nur gewaschen. Die Haare wurden angeblich mit eine Mixtur aus Cognac und Ei gepflegt. Damit das lange Haar nicht durch Spliss an Schönheit verlor, setzte Sissi auf eine Art Conditioner aus Brennnesseln, Zitronenwasser und Apfelessig.
Die etwas anderen Gesichtsmasken ...
Wer liebt es nicht: Eine schöne Gesichtsmaske, die die Haut nach der Reinigung beruhigt, die Durchblutung anregt und danach mit Frische erstrahlen lässt. Dachte sich auch Sissi, doch griff diese nicht zu einer Hyaluron-Maske, sondern zu Kalbsfleisch. In Scheiben geschnitten, legte die Kaiserin das Fleisch wohl auf ihr Gesicht, zog eine Ledermaske darüber und trug diese die gesamte Nacht. Denn: Rohes Kalbsfleisch enthält hautstraffendes Collagen und die enthaltenen Eiweiße verstärken zudem die Gewebestruktur der Gesichtshaut. Also vielleicht einfach mal vor dem nächsten Schnitzel eine Maske auflegen?
Erbeer- & Gurkenmaske
Doch damit nicht genug. Etwas weniger skurril, jedoch für die damalige Zeit trotzdem sehr ungewöhnlich, waren auch die anderen Gesichtsmasken der Kaiserin. So griff Sissi ihrerzeit bereits gern zur kühlenden Gurkenmaske, aber auch zu Erbeeren. Die roten Beeren wurden zerquetscht und auf das Gesicht aufgetragen, um dort mit der enthaltenen Fruchtsäure für eine Verjüngerung der Haut zu sorgen.
Sissis Gesichtscreme
Sissi hat ihre Haut natürlich nicht nur mit einer Gesichtsmaske gepflegt, sondern auch mit einer täglichen Gesichtscreme. Hierfür griff die Kaiserin zur sogenannten Coldcream. Eine Creme, die wie ihr Name bereits vermuten lässt, eine kühlende Wirkung mit sich bringt, ist aber ebenso der perfekte Helfer bei trockener und spröder Haut. Denn die Cold Cream spendet deiner Haut Feuchtigkeit und regeneriert sie. Damals waren ihre wesentlichen Bestandteile vor allem Bienenwachs, Olivenöl und Wasser. Da Sissi jedoch so ein großer Fan der Creme war, ließ sie sich kurzerhand ihre ganz persönliche Cold Cream aus Bienenwachs, süßem Mandelöl, Rosenwasser und Kakaobutter anmischen. Alternativ nutzte sie angeblich auch eine Creme aus Wachs, Walrat (ein damaliges „Trend-Fett“ im Beautybereich), Rosenwasser, Sesam- und Mandelöl und Glycerin namens Creme Celeste. Das Aufwendigste an den Cremes: Sie mussten mitunter bis zu 12 Stunden lang angerührt werden!
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Schön im Schlaf ...
Sissi soll sich nicht nur eine Maske aus Kalbsfleisch über Nacht auf ihr Gesicht gelegt haben, um ihre Haut damit jünger aussehen zu lassen. Die Kaiserin soll im Schlaf außerdem auch an ihrer schlanken Linie gearbeitet haben. Schlafen und abnehmen, davon träumen wir doch alle, doch wie soll das gehen? Sissi soll mit in Essig getränkter Kleidung über ihren Lippen geschlafen haben. Diese sollten die Fettverbrennung ankurbeln. Ein Trick, auf den auch heute noch viele schwören und aus dem ganze Diäten, wie die Apfelessig-Diät, entstanden sind.
Sissis Diäten
Sissi war bekannt für ihre schmale Taille, die gerade einmal knapp 50 cm ausmachte. Sicherlich auch durch das Korsett geformt, sorgte die Kaiserin selbst dafür, dass die Taille schmal und ihr Körpergewicht gering blieben. Gerade einmal 50 Kilo bei einer Körpergröße von 172 cm soll Sissi gewogen haben. Ein Gewicht, das nicht überschritten werden durfte und aus diesem Grund täglich auf der Waage kontrolliert wurden sei. Erreicht habe sie all dies durch wirklich strenge Diäten, die so radikal waren, dass sie einfach so gut wie nie aß. Selbst bei großen Dinner-Partys mit adeligen Gästen, knabberte Sissi anscheinend förmlich stundenlang nur an einem Salatblatt. Das soll selbst den anwesenden Geladenen den Appetit verdorben haben.
Sissi probierte alle Diäten, egal ob Eier-, Milch-, oder Orangendiät. Anstatt eines königlichen Mittagessens, soll es lediglich rohes Eiweiß mit einer Prise Salz gegeben haben. Gesündigt wurde ab und an mit einer Kugel Veilcheneis, das aber eigentlich auch Teil der Diät war. Um bei Kräften zu bleiben, soll Sissi ausgepressten Saft aus Rinder- und Kalbsfleisch getrunken haben …
Kaiserliche Workouts
Historikern und Historikerinnen zufolge, soll Sissi ihre schlanke Figur nicht nur durch extreme Diäten, sondern auch durch sportliche Betätigung gehalten haben. Eine ihrer liebsten Beschäftigungen soll das Gehen gewesen sein. Ja, richtig gelesen. Selbstverständlich handelte es sich dabei nicht um einen kleinen Spaziergang im Park. Sissi trieb es auf die Spitze und soll bis zu 10 Stunden am Stück umhergelaufen sein. Da die Kaiserin nie allein unterwegs sein durfte, mussten auch ihre Begleiter*innen diesen Fußmarsch hinter sich bringen, kamen jedoch oftmals gar nicht hinterher. Sissi davon abbringen? Das funktionierte nicht. Lediglich körperliche Beschwerden sollen sie davon abgehalten haben, aber auch nur schwer. Doch die Kaiserin machte nicht nur im Freien Sport. Auch in den kaiserlichen Residenzen hat es Sportzimmer mit Ringen, Reck und Hanteln gegeben, von denen eines in der Wiener Hofburg noch heute besichtigt werden kann. Ob die Kaiserin heute wohl eine Fitness-Influencerin gewesen wäre?
Sissis Zähne
Den Erzählungen nach, soll Kaiserin Sissi mit ihren Zähnen sehr unzufrieden gewesen sein. Scheinbar waren sie sehr schlecht und zu gelb. Daher lächelte Sissi fast nie und verdeckte ihren Mund oft mit den Händen, wenn sie sprach. Zahnbleaching gab es damals noch nicht. Und so musste die Kaiserin lange Zeit mit ihren schlechten Zähnen leben, bis sie schließlich in späteren Jahren einen Zahnarzt fand, der ihr ein Gebiss anfertigte. Sissi lebte also mit künstlichen Zähnen, die sie herausnehmen konnte, um sie nach dem Essen zu säubern.
Einen modernen Blick auf das Leben von Kaiserin Elisabeth liefert die neue RTL-Serie. Hier sieht man Sissi von einer ganz neuen Seite!