Man könnte zwar meinen, dass mittlerweile jeder mitbekommen haben dürfte, dass man sich nicht unüberlegt ein Tattoo stechen sollte. Dennoch passieren erstaunliche viele Tattoo-Unfälle angefangen von unsauber gestochenen Linien durch ungeübte Tätowierer bis hin zu bescheuerten Motiven. Wir verraten dir, welche Tattoos du dir vielleicht besser nicht stechen lassen solltest und einige andere typische Tattoo-Fehler, die unbedingt zu vermeiden sind.
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#1 Zu schnell alles zutätowieren
Tattoos werden immer beliebter, was man schon alleine dadurch erkennen kann, wenn man sich im Sommer junge Leute anschaut. Nicht selten sieht man Anfang-Zwanzigjährige, die bereits ihre Finger, den Hals oder gar das Gesicht tätowiert haben. Während man sich zu diesen exponierten Stellen früher langsam vorgearbeitet hat und sie erst infrage kamen, wenn bereits alle anderen Körperstellen bedeckt waren, werden sie heute leichtfertig tätowiert. Wenn du aber noch lange deiner latenten Tattoosucht frönen willst, solltest du dir ruhig etwas Zeit lassen und dich nicht in einen Anfall von Übermut komplett zutätowieren lassen. Ob du wirklich süchtig nach Tattoos bist, erfährst du übrigens hier. (Foto: Getty Images/MARCO BERTORELLO)
#2 Die Arbeiten des Tätowierers nicht vorher checken
Um in Deutschland ein Tattoostudio zu eröffnen, braucht es keine zertifizierte langjährige Ausbildung. Nur weil ein Studio also von außen einen vertrauenswürdigen Eindruck macht, heißt das nicht zwingend, dass hier tatsächlich schöne Tattoos zustande kommen. Wenn du dir ein neues Motiv unter die Haut bringen lassen willst, solltest du auf keinen Fall den nächstbesten Laden aufsuchen. Am besten ist es immer, andere Menschen mit gut gestochenen Tattoos anzusprechen und nach ihren Empfehlungen zu fragen. Denn wenn man genau hinsieht, merkt man, dass viele Tätowierer nicht in der Lage sind, wirklich klare Linien zu stechen. Auch verschwommene Tattoos sind nicht immer ein Anzeichen von schlechter Pflege, sondern können auch von einem zu tiefen Einstechen der Tattoonadel zeugen. Wie du ein gutes Tattoostudio findest, erfährst du hier.
(Foto: Getty Images/THOMAS COEX)
#3 Ein möglichst günstiges Tattoostudio aufsuchen
Viele Tattooneulinge interessiert bei der Recherche nach einem geeigneten Studio vor allem eins: der Preis. Dabei wirst du schnell merken, dass die wenigsten Tätowierer hierüber genaue Auskunft geben können oder wollen. Denn anders als bei Piercings gibt es bei Tattoos selten Fixpreise. Schließlich müssen die Größe, die genaue Positionierung und eventuelle Motivänderungen durch den Tätowierer erst noch abgesprochen werden. Bei Tattoostudios, die mit günstigen Preisen werben, solltest du vorsichtig sein: Diese können auch von schlechten Materialien wie zum Beispiel minderwertiger Tattootinte zeugen. Damit du aber wenigstens ungefähr weißt, welche Kosten auf dich zukommen, haben wir hier ein bisschen für dich recherchiert.(Foto: Getty Images/STAN HONDA)
#4 Porträts von einem Anfänger stechen lassen
Es gibt wohl kaum ein Tattoogenre, bei dem ungenügendes zeichnerisches Talent so schnell auffällt wie bei Porträts. Bestimmt hast du auch schon einige Beispiele von absurd verzerrten Gesichtern gesehen, die dem eigentlichen Vorbild überhaupt nicht mehr ähneln. Wenn du dich dennoch für ein Porträt deines Idols oder einer geliebten Person entscheidest, solltest du unbedingt einen Tattookünstler aufsuchen, der sich auf realistische Darstellungen spezialisiert hat. Lass dir vorher einige Beispiele zeigen und überleg dir genau, ob du ihm diese Aufgabe zutraust. Mehr über realistische 3D-Tattoos kannst du hier nachlesen.
(Foto: Getty Images/BRENDAN SMIALOWSKI)
#5 Unbedacht Lieblingsmusiker tätowieren lassen
Dass man sich gerne Tattoos stechen lassen will, die das Symbol der Lieblingsband, eine Textzeile aus einem geliebten Song oder gar ein Porträt des Lieblingssängers darstellen, ist völlig nachvollziehbar. Dennoch sollte man sich gut überlegen, ob man diese Künstler wirklich noch sein ganzes Leben lang gut finden wird. Schließlich handelt es sich dabei auch nur um ganz normale Menschen, die sich im Laufe ihrer Karriere verändern. Hätte ich mich mit 14 Jahren schon tätowieren lassen dürfen, würde ich heute bestimmt das eine oder andere Tattoo tragen, das mir eher etwas peinlich wäre. Warte mit Musik-Tattoos lieber ein paar Jahre ab, bis du dir wirklich sicher bist.(Foto: Getty Images/Adam Berry)
#6 Tattoo-Vorlagen von anderen klauen
Tattoos sind eine rechtliche Grauzone. Sehr viele Menschen tragen eigentlich urheberrechtlich geschützte Motive auf ihrer Haut, ohne sich dessen bewusst zu sein. Dass du deswegen hinterher vom Künstler verklagt wirst, ist zwar sehr unwahrscheinlich, dennoch solltest du wissen, dass es eigentlich nicht in Ordnung ist, Zeichnungen ungefragt für Tattoos zu verwenden. Wenn dir ein Motiv im Internet gefällt, solltest du den Urheber ausfindig machen und um eine Erlaubnis bitten. Wer weiß, vielleicht fühlt sich dieser davon ja auch geschmeichelt. Außerdem ist es doch sowieso auch schöner zu wissen, wer dein Tattoo entworfen hat, oder?(Foto: Getty Images/VINCENZO PINTO)
#7 Deinen Tätowierer nicht über deine Schmerzen informieren
An manchen Körperstellen kann das Tätowieren ganz schön schmerzhaft sein. Wenn du hier ein Motiv tragen willst, musst du natürlich die Zähne zusammenbeißen und stillhalten. Dennoch ist es auch wichtig, dass du mit deinem Tätowierer kommunizierst. Denn an empfindlichen Stellen und bei großflächigen Tattoos mit dicken Linien kann einem schnell schwarz vor Augen werden. Dein Tätowierer wird bestimmt kein Interesse daran haben, dich wiederzubeleben. Also sag ruhig an, wenn er eine Pause einlegen soll oder du etwas essen musst. Wo es am meisten schmerzt, kannst du hier nachlesen.
(Foto: Getty Images/RAUL ARBOLEDA)
#8 Selbst mit einer Tattoo-Maschine herumspielen
Sich selbst ein Tattoo zu stechen, ist für viele eine reizvolle Vorstellung. Tattoonadeln, Tinte und selbst eine simple Maschine kann man ziemlich günstig im Internet bestellen. Warum also viel Geld für einen Tätowierer ausgeben? Bevor du aber mit deinem DIY-Experiment loslegst, solltest du dir darüber im Klaren sein, wie eine solche Maschine funktioniert: Die Nadel sticht dabei bis zu 150-mal in der Sekunde Tinte unter die Haut und das natürlich permanent. Jede Bewegung muss also sitzen! Mit eine Tattoomaschine kann man sich sehr schnell den Körper verhunzen. Wenn du etwas mehr Geduld und eine ruhige Hand hast, sind Stick and Poke-Tattoos die bessere Wahl, da du hier zumindest keinen allzu großen Schaden anrichten kannst. (Foto: Getty Images/Zametalov)
#9 Ein Modetattoo wählen und dich für individuell halten
Tattoos sind an sich schon nicht mehr das, was sie einst waren. In manchen Kreisen gehört man als untätowierte Person eher zur Ausnahme, als dass man durch die Motive auf seiner Haut noch irgendwie auffallen würde. Wenn es dir wichtig ist, durch deine Tattoos deinen individuellen Style zu zeigen, solltest du dir bei der Motivauswahl länger Gedanken machen und nicht gleich das erstbeste Bild aus der Vorlagenmappe des Tattoostudios um die Ecke auswählen. Bevor du dich für ein Motiv entscheidest, sollte dir auch bewusst sein, dass viele Motive ganz schon abgelutscht sind und bei Tätowierern für Augenrollen sorgen: Mit Unendlichkeitszeichen, Schwalben, Eulen, Kompassen, Sternen oder Federn wirst du dich nicht gerade von der Masse abheben.(Foto: iStock/shaddhu)
#10 Namen von Liebhabern tätowieren
Bei Schriftzügen sollte man sich besonders gut überlegen, ob man diese wirklich für immer auf der Haut tragen möchte. Denn anders als viele Bilder, sind sie nicht allzu mehrdeutig und machen sofort klar, um was oder wen es geht. Dennoch lassen sich viele Menschen gerne den Namen ihres Partners tätowieren, in dem Glauben, ewig mit ihm verbunden zu sein. Manche lassen sich sogar zur Hochzeit ein Partnertattoo stechen. Was ich davon halte, kannst du hier nachlesen. Wenn es doch unbedingt der Name einer geliebten Person als Tattoo sein muss, solltest du zumindest mehrfach überprüfen, ob der Tätowierer diesen auch fehlerfrei auf deine Haut aufträgt.
(Foto:Getty Images/Oli Scarff)
#11 Fremde Schriftzeichen nicht checken
Chinesische Schriftzeichen waren vor einigen Jahren der Renner unter den Modetattoos. Warum sich so viele Menschen gerne fremde Schriftzeichen tätowieren lassen, die sie selbst nicht entziffern können, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Wenn du dich aber schon für chinesische, arabische oder indische Schriftzeichen entscheidest, solltest du diese unbedingt vor dem Stechen von einem Muttersprachler überprüfen lassen. Dabei solltest du natürlich auch darauf achten, dass es dieser gut mit dir meint und du nicht anschließend „Ich bin ein ignoranter Volltrottel.“ auf Mandarin auf dem Knöchel stehen hast.(Foto: iStock/fizkes)
#12 Die Bedeutung von Symbolen nicht kennen
Peinlich kann es auch werden, wenn du die Bedeutung von Symbolen nicht kennst, die du dir tätowieren lassen möchtest. Einige germanische Runen zum Beispiel mögen zwar schön aussehen, gelten aber als Erkennungszeichen von Neonazis. Auch wenn du diesen Symbolen eine andere Bedeutung zuschreibst, sind solche politisch umgedeuteten Symbole wohl keine so gute Idee. Zumindest nicht, wenn du keine Lust hast, skeptisch beäugt oder vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden. Für Knuckle Tattoos haben wir einige schöne andere Ideen.(Foto: Getty Images/Pressemitteilung)
#13 Unrealistische Erwartungen haben
Nicht immer sind verblasste Tattoos die Schuld eines ungeübten Tätowierers. Denn es gibt einige Körperstellen, die sich nur schlecht verschönern lassen. Dazu zählen Motive auf den Fingerknöcheln, den Fußzehen, den Fußsohlen oder das Innere der Unterlippe. Auch wenn diese Flunschtattoos spätestens seit Miley Cyrus populär geworden sind, halten sie nicht allzu lange. Ähnlich sieht es auch bei weißen Tattoos aus, die oft schon nach wenigen Monaten stark verblassen. Informiere dich also vorher darüber, wie lange das Tattoo deiner Wahl so aussehen wird, wie in den ersten Wochen.
(Foto: Getty Images/AFP)