Der Onlinehandel boomt, der stationäre Einzelhandel kämpft ums reine Überleben. Grund ist nicht nur die Corona-Krise, sondern auch das generell veränderte Kaufverhalten der Konsumierenden. Die wohl beliebteste deutsche Parfümerie-Kette zieht daraus ihre Konsequenzen: In Deutschland und Europa sollen zahlreiche Douglas-Filialen vor der Schließung stehen.
Wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Insiderkreisen erfuhr, soll der Konzern eine Umstrukturierung planen. Nachdem sich das Unternehmen in Sachen Onlinehandel erfolgreich etablieren konnte, soll es nun dem weniger profitablen Bereich an den Kragen gehen. Im gesamten europäischen Bereich sollen demnach rund 500 Filialen für immer schließen. Insgesamt bereits Douglas aktuell rund 2.400 Stores in ganz Europa.
Deutschland weniger betroffen von Schließungen
Hierzulande dürften Kund*innen jedoch aufatmen. Das Manager Magazin berichtet, dass in Deutschland vergleichsweise wenig Filialen betroffen sein werden. Insgesamt strebe man an, hier 50 Stores zu schließen. Die anderen 450 Läden verteilen sich wohl vor allem auf Länder wie Spanien und Italien. Hier betreibe der Konzern ein Netz mit sehr vielen kleinen Stores.
Douglas schweigt bislang zu den Plänen
Douglas selbst äußert sich bisher nicht zu den durchgesickerten Plänen. Allerdings war es Unternehmens-Chefin Tina Müller selbst, die bereits im vergangenen Sommer klarstellte, welche Herausforderungen das sich verändernde Konsumentenverhalten mit sich bringe: „Unser Filialnetz muss sich wandeln, um in der neuen Realität zukunftsfähig zu sein.“ Allerdings betonte sie auch: „Nichtsdestotrotz wird die Filiale auch zukünftig eine wesentliche Säule unserer Omnichannel-Strategie sein.“
Andere Unternehmen können nicht von einem so erfolgreichen Onlinehandel profitieren. Ihnen setzt die Corona-Krise ordentlich zu:
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