Idealvorstellungen sind tückisch! Über den Einfluss und die Wirkung dieser Scheinbilder hat Karoline Herfurth eine wunderbar ehrliche Tragikomödie gedreht.
Poliert und makellos, ohne Ecken und ohne Kanten: Jeden Tag spülen Influencer*innen unzählige Fotos und Videos in die Feeds der Instagram- und TikTok-Accounts und präsentieren ein traumhaftes Leben, in dem Fehler nicht zu existieren scheinen. Zwischen Dauerurlaub und Designer-Wohnung zeigen sich die Persönlichkeiten des Internets im besten Licht, um ihre Follower*innen an jedem einzigartigen Moment teilhaben zu lassen. Gut gestylt, perfekt in Szene gesetzt! Dass diese Darstellungen fern jeder Spontanität sind und mehr Schein als Sein aufs Display zaubern, ist unbestritten. Die Realität kleidet sich deutlich bodenständiger: Zwischen Alltagsstress, Termindruck und Familienleben bleibt kaum Zeit, diesen vorgelebten Bildern auch nur annähernd gerecht zu werden. Aber müssen wir das überhaupt? Schauspielerin und Regisseurin Karoline Herfurth („SMS für Dich“) geht dieser Frage in ihrem Film „Wunderschön“, der ab Sonntag, 4. August 2024 auf Netflix zu sehen ist, nach. Ungekünstelt und mit vielen Wahrheiten: So ehrlich wie das Leben selbst!
Welche Stars Karoline Herfurth für „Wunderschön“ gewinnen konnte, erfährst du im Trailer zum Film:
Darum geht es in „Wunderschön“
Das Leben ist reine Optimierung! Wie können wir besser aussehen? Wie können wir mehr leisten? Wie kann unsere Wohnung stylisher aussehen? Wie kann ich mehr Geld in meinem Job verdienen? Fragen, die den Alltag bestimmen und statt Antworten Zweifel auslösen. So ergeht es auch Frauke (Martina Gedeck), die sich kurz vor ihrem 60. Geburtstag fragt, ob sie von der Welt überhaupt noch wahrgenommen wird. Ihre Tochter Julie (Emilia Schüle) strebt dagegen eine Modelkarriere an, aber sieht sich mit den strikten Vorgaben der Industrie konfrontiert. Von diesen Plänen kann Leyla (Dilara Aylin Ziem) nur träumen, die sich wünschen würde, eine Figur wie Julie zu haben. Sonja (Karoline Herfurth) versucht derweil ihre Rolle als Mutter und Angestellte unter einen Hut zu bekommen, was von ihrem Mann Milan (Friedrich Mücke) nur bedingt registriert wird. Auch Sonjas Freundin Vicky (Nora Tschirner) plagt sich mit der fehlenden Gleichberechtigung im Alltag und lernt auf diesem Weg ihren Kollegen Franz (Maximilian Brückner) näher kennen.
„Wunderschön“: Fortsetzung hat Kinostart
Der Erfolg von „Wunderschön“ bewies, dass das Thema des Films rund um Idealbilder, Selbstwahrnehmung und Realitäten einen Nerv beim Kinopublikum traf. Grund genug, dass sich Karoline Herfurth an die Arbeit machte und die Fortsetzung „Wunderschöner“ auf die Beine stellte. Im Juli 2024 wurden die Dreharbeiten zum Sequel beendet, welches nun auf seinen Kinostart im Februar 2025 wartet. Neben Emilia Schüle („Traumfabrik“), Nora Tschirner („Chantal im Märchenland“) und Friedrich Mücke („Ballon“) sowie Dilara Aylin Ziem, die bereits im ersten Teil des Casts waren, ergänzen unter anderem Anneke Kim Sarnau („Sweethearts“) und Godehard Giese („One For The Road“) die Besetzungsliste.
Einfach wunderschön! Karoline Herfurth verknüpft ein wichtiges Thema mit viel Humor und ehrlichen Sichtweisen miteinander. Dass dabei zwischen Freudentränen und ergriffenen Momenten balanciert wird, bleibt kaum aus. Ein August-Highlight, mit dem Netflix seinen Katalog an deutschen Produktionen erweitert.
