Der Begriff Haute Couture ist dir als Fashionista bestimmt schon einmal über den Weg gelaufen. Doch was ist Haute Couture und welche Marken gehören dazu?
Was versteht man unter Haute Couture?
Der Begriff „Haute Couture“ stammt aus dem Französischen und bedeutet auf Deutsch übersetzt „gehobene Schneiderei“. Im Italienischen hat sich der Begriff „Alta Moda“ durchgesetzt, der allerdings nicht geschützt ist. Bei Haute Couture handelt es sich um Kleidung, die aus luxuriösen Materialien individuell maßgeschneidert wird. Die Modekreationen werden teilweise nicht einmal mehr als Mode angesehen, sondern eher als Kunst. Renommierte Modehäuser bieten die Modekreationen im obersten Preissegment an. Jedes Haute Couture-Stück wird in mühevoller Handarbeit von oftmals wenigen Schneiderinnen als Einzelstück angefertigt. Als Begründer dieser Moderichtung zählt der Engländer Charles Frederick Worth, der 1857 sein erstes großes Modehaus gründete und ausschließlich sehr teure Modekreationen anbot.
Welche Kriterien sollten für Haute Couture-Mode erfüllt sein?
Nicht jedes große Modehaus darf seine Kreationen als Haute Couture bezeichnen. Der Begriff ist nämlich geschützt. Nur wenige Modehäuser gehören dem Pariser Modeverband „Chambre Syndicale de la Haute Couture“ an. Im Jahr 2017 wurde der Pariser Modeverband umbenannt in „Fédération de la Haute Couture et de la Mode“. Nur wer die festgelegten Kriterien einhält, darf seine Mode als Haute Couture bezeichnen. Jedes Jahr müssen sich die Modehäuser um einen Platz im Modeverband bemühen. Um aufgenommen zu werden, müssen die Modehäuser ein Maß-Atelier mit mindestens 20 Vollzeit-Angestellten besitzen, ihren Hauptsitz in Paris haben und mindestens 25 von Hand gefertigte Einzelstücke auf der Pariser Haute Couture-Modenschau präsentieren.
Was ist der Unterschied zwischen Haute Couture und Prêt-à-porter?
Haute Couture ist die hohe Schneiderkunst, in der maßgeschneiderte Kleidungsstücke in Handarbeit einzeln angefertigt werden. Prêt-à-porter hingegen bezeichnet im Gegensatz dazu eine fertige Kollektion, die nicht maßgeschneidert ist. Sie wird in Standardgrößen auf den Markt gebracht, sodass sie jeder kaufen kann. Prêt-à-porter wird auch ready-to-wear genannt und bedeutet auf Deutsch so viel wie „bereit zu tragen“. Günstig sind die Stücke in den meisten Fällen trotzdem nicht, da es limitierte Auflagen und spezielle Entwürfe gibt.
Der Film „Haute Couture" beschreibt die Geschichte von zwei unterschiedlichen Frauen mit der Leidenschaft für Haute Couture und bietet dir einen spannenden Einblick hinter die Kulissen eines Mode-Ateliers. Schau dir dazu den Trailer in unserem Video an:
Welche Marken gehören zur Haute Couture?
Viele Marken würden gerne zur Haute Couture dazugehören, haben aber gar nicht die Möglichkeit dazu. Aktuell gibt es rund 29 Modehäuser, die ihre Entwürfe auf der letzten Haute Couture-Show auf der Fashion Week in Paris zeigen durften. Darunter sind zu finden:
- Schiaparelli
- Dior
- Chanel
- Jean Paul Gaultier
- Fendi Couture
- Giorgio Armani Privé
- Alexandre Vauthier
- Julien Fournier
- Elie Saab
- Maison Rabih Kayrouz
- Viktor & Rolf
- Iris Van Herpen
- Rahul Mishra
- Charles de Vilmorin
- und viele mehr
Oft gibt es auch ein Gastmitglied, das seine Kollektionen zum ersten Mal zeigen darf. Manche großen Modehäuser nehmen auch nicht jedes Jahr an den Haute Couture-Modenschauen in Paris teil. Balenciaga beispielsweise war nach 50 Jahren im Jahr 2021 wieder dabei, im nächsten Jahr jedoch nicht mehr. Haute Couture ist auch für die großen Modehäuser kostspielig und so verwundert es niemanden, dass einige Modelabels auch einmal ein Jahr aussetzen.
Als Haute Couture werden hochpreisige Kleidungsstücke bezeichnet, die aus luxuriösen Materialien maßgeschneidert angefertigt werden und heute mehr als Kunst, als als Mode angesehen werden. Wer Haute Couture-Mode als solche bezeichnen will, muss die vom Modeverband „Fédération de la Haute Couture et de la Mode“ festgelegten Kriterien erfüllen. Auch dieses Jahr finden sich wieder zahlreiche Modehäuser mit ihrer Haute Couture-Mode auf den Pariser Modenschauen, wie beispielsweise Chanel, Dior, Jean Paul Gaultier und Iris Van Herpen.