Auf dem Papier ein Hit, als fertiger Film eine Enttäuschung! In diesem Thriller versuchen die Stars auf spannungsarmen Wegen einen kniffeligen Fall zu lösen.
Krimis und True Crime stehen bei Hobby-Detektiven und Teilzeit-Ermittler*innen hoch im Kurs. Zahlreiche Podcasts und Dokuserien überschwemmen den Markt und geben auch Hollywood Grund genug, sich im Thriller-Genre breit aufzustellen. Zwar mag der Trend um spannende Mordfälle eine solide Basis bieten, aber ein sicherer Erfolg für ambitionierte Projekte kann niemals garantiert werden. So erging es auch dem star-gespickten Film „The Little Things“, für den Regisseur John Lee Hancock („Saving Mr. Banks“) verantwortlich zeichnete.
Obwohl mit den drei Oscar-Preisträgern Denzel Washington („The Equalizer 3“), Rami Malek („Bohemian Rhapsody“) und Jared Leto („Dallas Buyers Club“) ein sehenswerter Cast engagiert wurde, ließ der düstere Krimi das Publikum und die Kritiker*innen kalt. Gerade einmal 45 Prozent auf Presse- und 67 Prozent auf Publikumsseite erreichte der Streifen auf Rotten Tomatoes und spielte lediglich 30,8 Millionen US-Dollar ein. Zur Ehrenrettung: Das Einspielergebnis war aufgrund eines Starts mitten in der Coronapandemie eine zusätzliche Herausforderung. Ab Samstag, den 5. August 2023, nimmt Netflix den Krimi in sein Angebot auf und ermöglicht es dir, sich selbst eine Meinung zu bilden.
Der Trailer zum Film gibt erste Eindrücke und zeigt, dass aus dem finalen Projekt ein deutlich spannenderes Produkt hätte entstehen können:
Darum geht es in „The Little Things“
Joe Deacon (Denzel Washington) hat in seinem Job als Polizist schon viele schreckliche Dinge gesehen. Seine Erfahrung lehrte ihn jedoch, dass es die kleinen Details sind, die zur Lösung eines Falls beitragen können. Mit dieser besonderen Auffassungsgabe unterstützt er den L.A.-Polizisten Baxter (Rami Malek) bei den Ermittlungen gegen einen Serienkiller, der bisher unerkannt seine grausamen Taten verrichtete. Allerdings gestaltet sich die Zusammenarbeit der beiden Polizisten deutlich komplexer, als Baxter bewusst wird, dass Deacon die Ermittlungsrichtlinien eher als Empfehlung statt Anweisung ansieht. Für den engagierten Cop entwickelt sich das Verhältnis zu dem abgebrühten Kollegen zum Dilemma, wodurch Erkenntnisse und neue Spuren zum potenziellen Täter Albert Sparma (Jared Leto) infrage gestellt werden.
„The Little Things“: Kein Einzelfall
Manchmal hilft der beste Cast nichts! Trotz gutem Marketing, einer sagenhaften Besetzungsliste und Millionenbudgets entwickeln sich scheinbar sichere Hits zu massiven Flops. „The Little Things“ ist nur ein Beispiel aus einer langen Reihe an überraschenden Bruchlandungen. Dabei bleibt kein Genre verschont. Das Musical „Cats“ geriet zum tierischen Desaster, Ryan Reynolds hinterließ mit der Comic-Verfilmung „Green Lantern“ einen finanziellen Krater beim produzierenden Studio Warner Bros. Und das Sci-Fi-Debakel „Jupiter Ascending“ mit Mila Kunis („Bad Moms“) und Channing Tatum („Magic Mike“) verpuffte effektlos im All. Falsche Release-Strategien, schlechtes Drehbuch oder simples Pech? Die Gründe bieten Raum für Spekulationen und Diskussionen, in denen „The Little Things“ als weiteres Beispiel analysiert werden kann.
Spurensuche, die ins Dunkle führt: „The Little Things“ nimmt sich viel vor, aber scheitert mit einer bekannten Story ohne Überraschungen. Ein Höhepunkt im Streaming-Monat August ist der Krimi von John Lee Hancock kaum, doch weitere Highlights sorgen für Hoffnung an der Filmfront.