Du möchtest Tierarzt werden, weil du Tiere liebst und dir ihr Wohl am Herzen liegt? Unser Artikel verrät dir, was du brauchst, um tierisch gut zu arbeiten.
Was sind meine Aufgaben als Tierarzt?
Als Tierarzt oder -ärztin kümmerst du dich in erster Linie um das Wohlbefinden der Tiere, die als Patienten zu dir kommen. Ähnlich wie im Beruf des Allgemeinmediziners für Menschen, findest du in der Anamnese heraus, was deinem Patienten fehlt, stellst anschließend eine Diagnose und legst, wenn nötig, fest, welche Therapiemaßnahmen oder Medikamente zur Genesung infrage kommen. Ab und zu wirst du während einer Untersuchung auch feststellen, dass eine Operation nötig ist – etwa wenn verletzte Tiere in die Praxis kommen. Außerdem bist du für Schutzimpfungen zuständig und arbeitest streng nach dem Tierschutzgesetz.
Mit welcher Ausbildung werde ich Tierarzt?
Um als Tierarzt oder -ärztin arbeiten zu können, benötigst du ein Studium der Veterinärmedizin. Ähnlich wie im Humanmedizinstudium, hast du bereits währenddessen die Möglichkeit, dich auf ein bestimmtes Feld innerhalb der Tiermedizin zu spezialisieren. Bist du in diesem Zeitraum noch unschlüssig, hast du die Option, nach deinem abgeschlossenen Studium einen weiteren Studiengang zu belegen, der sich z.B. auf die körperliche und organische Beschaffenheit von Reptilien oder Pferden konzentriert. Das Studium der Veterinärmedizin wird, wie die meisten anderen Studiengänge auch, mit einem Master abgeschlossen. Neben diesen bekannten Abschlüssen, gibt es auch noch weitere Studienabschlüsse.
Welche persönlichen Voraussetzungen sind in diesem Beruf essentiell?
Du solltest es lieben, mit Tieren zu arbeiten und dir darüber im klaren sein, dass du andere Kommunikationswege mit ihnen eingehen musst, als du es von deinen menschlichen Mitbürger*innen gewohnt bist. Da du es nicht nur mit Tieren, sondern auch mit deren Halter*innen zu tun hast, ist es ebenfalls wichtig, einen gewissen Grad an sozialer Kompetenz und Empathie mitzubringen – zwei Eigenschaften, die unter emotionale Intelligenz gezählt werden. Teilweise wirst du nämlich Entscheidungen treffen müssen, die starke emotionale Reize bei den Besitzer*innen auslösen können. Neben deinen zwischenmenschlichen Qualitäten solltest du außerdem in der Lage sein, selbstständig und verantwortungsbewusst zu arbeiten und über ein solides medizinisches Fachwissen verfügen, das du stets auf dem neusten Stand halten musst. Wissbegierde und Neugier sind demnach weitere Charaktereigenschaften, die in diesem Beruf von Vorteil sind.
Studieren ist doch nichts für dich? Dann findest du in dieser Bilderstrecke gut bezahlte Berufe, für die du kein Studium brauchst:
Wie sieht meine Work-Life-Balance aus?
Deine Work-Life-Balance ist nicht nur stark davon abhängig, für welches Tätigkeitsfeld du dich innerhalb dieser Berufsgruppe entschieden hast, sondern auch davon, ob du als selbstständiger Veterinärmediziner*in mit eigener Praxis, als angestellte*r Tierarzt*in in einer Praxis oder Tierklinik oder einer Forschungseinrichtung arbeitest. Und das sind noch längst nicht alle Möglichkeiten, die du mit einem abgeschlossenen Studium in Erwägung ziehen kannst. Die folgende Tabelle zeigt dir einige Optionen, die dir als vollständig ausgebildeter Tierarzt*in zur Verfügung stehen. Vielleicht dienen dir die Vorschläge als Entscheidungshilfen.
In der Tabelle sind einige Institutionen aufgelistet, in denen du nach deinem Studium arbeiten könntest:
- Tierklinik: z.B. wenn große Operationen anstehen
- Veterinäramt: u.a. zur Bekämpfung von Tierseuchen und der Einhaltung des Tierschutzes
- Gesundheitsamt: du kontrollierst Lebensmittel und sorgst dafür, dass die Vorschriften bei der Weiterverwertung tierischer Produkte eingehalten werden
- Labor: z.B. Untersuchung von Blut- und Gewebeproben oder Forschung und Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen
Wie sehen die Verdienstmöglichkeiten aus?
Anhand der Tabelle wird ziemlich deutlich, wie vielseitig der Beruf des Tierarztes ist. Mit einem Gehalt zwischen 2000 € bis 3000 € brutto liegst du im deutschen Gehaltsvergleich im guten Mittelfeld. Bei deinem genauen Verdienst kommt es erneut darauf an, welches der oben genannten Tätigkeitsfelder du deinen Arbeitsplatz nennst und wie viel Erfahrung du bereits sammeln konntest. Auch deine Spezialisierung kann hier eine Rolle spielen. Vergleichsbare Berufsgruppen, wie z.B. Tierpfleger, verdienen 1700 € bis 2800 € brutto (hier kommt es darauf an, ob du im Zoo oder als Tierpfleger im öffentlichen Dienst arbeitest).
Um Tierarzt oder -ärztin zu werden, ist ein Studium notwendig. Wenn du währenddessen nicht bereits einen Schwerpunkt innerhalb der Veterinärmedizin gesetzt hast, kannst du auch noch nach deinem Masterabschluss dein Wissen auf einem bestimmten Gebiet vertiefen. Der Beruf ist abwechslungsreich und wird gut bezahlt. Wenn du statt in der Fauna eher in der Flora beheimatet bist, könnte die Ausbildung zur Gärtnerin passend für dich sein.