Seide verzaubert mit ihrem edlen Glanz und sanften Gefühl, gilt aber als Pflegeherausforderung. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Technik ist die Reinigung dieses kostbaren Naturstoffs auch zuhause möglich. Hier erfährst du, wie du deine Seidenschätze schonend pflegst und ihre Schönheit langfristig erhältst.
Als Naturprodukt aus Seidenraupenkokons enthält Seide Proteine, die Wasser- und Schweißflecken besonders deutlich zeigen und hartnäckig machen. Doch Vorsicht: Aggressives Rubbeln kann den empfindlichen Stoff sofort beschädigen. Der luxuriöse Stoff reagiert sensibel auf falsche Behandlung und kann schnell einlaufen oder seinen charakteristischen Glanz verlieren. Im Folgenden erfährst du, unter welchen Bedingungen du Seide sicher waschen kannst, wie die richtige Trocknung und das schonende Bügeln gelingen und welche Pflegefehler du unbedingt vermeiden solltest, um deine edlen Stücke lange zu erhalten.
Mit steigenden den Temperaturen beginnt auch wieder die Festivalzeit. Welche Outfits und Accessoires ein Must-have und was du lieber vermeiden solltest, erfährst du im Video:
Kann ich Seidenstoffe waschen?
Naturfasern wie Seide können sich bis zu einem gewissen Punkt selbst reinigen. Wenn dein Seidenoberteil also nur schlecht riecht, reicht es oftmals aus, dieses nur auslüften zu lassen. Bitte vermeide dabei die direkte Sonneneinstrahlung. Dieser Schritt ist zudem nachhaltig, denn du sparst Wasser. Am besten ist es in der Regel, die Seide nur mit der Hand zu waschen. Benutze hierfür nur Seidenwaschmittel, welches speziell auf die Bedürfnisse von Seide abgestimmt ist. Einige Seidenstoffe dürfen nur trocken gereinigt werden, da sie bei Wasserkontakt eingehen. Daher solltest du vor dem Waschen unbedingt die Pflegehinweise auf dem Etikett beachten.
So wäschst du Seide per Hand:
- Fülle circa 30 Grad warmes Wasser in ein Waschbecken oder einen Behälter. Höhere Temperaturen verträgt die Seide nicht.
- Gib etwas Seidenwaschmittel in das Wasser, vermische die Flüssigkeiten und lege dein Stück Seide hinein.
- Lass das Kleidungsstück drei bis fünf Minuten in dem Wasser einwirken und bewege es dabei ab und zu vorsichtig.
- Spüle den Stoff mit kaltem, klaren Wasser nach und drücke ihn sanft aus. Bitte nicht zu stark drücken oder auswringen!
- Lege das Stück Seide auf ein Handtuch und lass es lufttrocknen.
Kann ich Seide in der Waschmaschine waschen?
Grundsätzlich ist dies möglich, sofern im Pflegeetikett nicht anders angegeben. Wähle hierfür neben dem richtigen Waschmittel einen schonenden Waschgang (maximal 30 Grad) und eine kurze Waschzeit. Manche Maschinen haben auch einen Spülgang speziell für Feines und Seide. Um dein Stück Seide zusätzlich zu schonen, kannst du es in einen Wäschebeutel geben. Wollwaschmittel und Weichspüler sind nicht für Seide geeignet!
Hartnäckige Flecken aus Seide entfernen
Flecken auf Seide sollten auf jeden Fall mit Vorsicht behandelt werden. Seidenstoffe solltest du auf keinen Fall mit Fleckenlösemitteln oder aggressiven Chemikalien behandeln, da Bleichstoffe die empfindliche Faser angreifen. Dadurch wird die Seide rau und glanzlos und bekommt im schlimmsten Fall sogar Löcher. Der einzelne Fleck sollte auch nicht einfach mit Wasser ausgespült werden, da dadurch unschöne Ränder entstehen können.
In diesem Fall ist es besser, das Kleidungsstück insgesamt zu waschen und entsprechende Flecken erst kurz vor der Wäsche vorzubehandeln. Sanftere Hausmittel greifen den Stoff weniger an und lösen Flecken gezielt. Dabei gibt es verschiedenen Varianten, um beispielsweise Make-up-Flecken, Rotweinflecken oder Schokoladenflecken aus Seide zu entfernen. Bei ganz frischen Flecken kann kaltes Wasser helfen.
Nach der Wäsche: Seide richtig trocknen und bügeln
Im nassen Zustand ist Seide besonders empfindlich, weshalb der Stoff auch nach dem Waschen vorsichtig behandelt werden sollte. Seide sollte man grundsätzlich nicht auswringen. Damit sich die Fasern nicht verziehen, sollten Seidenstoffe am besten nicht aufgehängt, sondern liegend getrocknet werden. Dazu rollst du das Kleidungsstück am besten in ein Handtuch. Bitte vermeide es, Seide im Trockner zu trocknen. Dies könnte dem Stoff schaden! Außerdem sollte Seide niemals auf die Heizung oder in die Sonne gelegt werden.
Ob dein Seidenstück gebügelt werden darf, entnimmst du am besten wieder dem Pflegeetikett. Grundsätzlich sollte Seide am besten nicht zu heiß und auf links gebügelt werden. Um Knitterfalten zu vermeiden, klappt das am besten, wenn die Seide nicht mehr nass, aber noch leicht feucht ist. Achte darauf, dass kein Wasser aus dem Bügeleisen tropft, um Wasserflecken zu vermeiden. Bei leichten Knitterfalten kannst du das Kleidungsstück auch beim Duschen mit ins Bad hängen, denn durch die Luftfeuchtigkeit wird der Stoff geglättet. Nach der Pflege hängst du dein Seidenstück am besten auf einem Formbügel auf.
Seidenpflege im Überblick: Wichtige Tipps und absolute No-Gos
- Für die richtige Pflege von Seidenkleidung stets die Anweisungen im Wäscheetikett befolgen.
- Seide am besten per Hand und nur mit Seidenwaschmittel waschen.
- Seide verträgt kein starkes Rubbeln oder Wringen.
- Seidenstoffe am besten liegend trocknen, auf keinen Fall in den Trockner werfen.
- Starke Hitze und direkte Sonneneinstrahlung verträgt Seide nicht.
- Wenn du Deo oder Parfüm aufträgst, vermeide direkten Kontakt mit dem Stoff (gibt unschöne Flecken).
Mit unseren Tipps für Wäsche und Pflege wirst du lange etwas von deinem Stück Seide haben! Es gibt übrigens noch andere weiche Stoffe für Blusen & Co., wie zum Beispiel der nachhaltige Stoff Lenzing Tencel.