Brutal, actionreich, gekonnt und hoch spannend – Privatdetektiv Myron Bolitar sucht nach der Wahrheit hinter einem alten Entführungsfall.
„Der Preis der Lüge“: Thriller von Harlan Coben
Myron Bolitar ist ein Name, der vermutlich oft fällt, wenn man vom Nummer-1-Autor der New York Times, Harlan Coben, spricht. Denn jener ist der Protagonist Cobens bisher umfangreichster zusammenhängender Thrillerreihe mit dem Titel „Myron Bolitar ermittelt“. Die Hauptfigur ist ein ehemaliger Spitzensportler, der sich nach seiner rechtschaffenden Zeit beim FBI wieder dem Sport widmete und als Agent tätig wurde. Da seine Klienten oder sportlich begabte Bekannte jedoch oft mit Verbrechen in Konflikt gerieten, fand er seine Berufung als Privatermittler. Mit „Der Preis der Lüge“ verfasste Coben Bolitars elften Fall und dieses Mal sind sogar eingefleischte Fans des Autors bzw. der Reihe von der Brutalität, aber auch von den Wendungen überrascht.
Dass Harlan Coben es versteht, seine Fans in die Irre zu führen und mit gut durchdachten Auflösungen zu überraschen, hat der Autor schon mehrfach unter Beweis gestellt. Der verfilmte Thriller aus dem folgenden Trailer unserer Kolleg*innen von kino.de ist da das beste Beispiel:
Worum geht es in Cobens „Der Preis der Lüge“?
Dieses Mal kommt sein Freund Win zwar nicht mit der Yacht an (siehe Band sechs), doch auch wenn dieser anruft, ist Myron direkt zur Stelle. Und Windsor hat Außergewöhnliches zu berichten: Er scheint eine Spur zu einem vor vielen Jahren vermissten Kind gefunden zu haben. Dieses und ein Freund dessen – beide aus wohlhabenden Häusern – waren nämlich entführt worden. Nach der Lösegeldforderung verblasste nach und nach jede Hoffnung, die Jungs je wiederzufinden. Myron Bolitar, der sich inzwischen als Privatdetektiv für kniffelige Fälle etablieren konnte, macht sich also auf nach London und findet gemeinsam mit seinem psychopathisch angehauchten Kumpan den 16-jährigen Patrick. Allerdings ist Patricks Freund weiterhin spurlos verschwunden und die Dinge, die der Gefundene von sich gibt, sorgen für mehr und mehr Verwirrung. Was ist damals wirklich geschehen? Und wieso scheint alles von dem, was der Junge von sich gibt, für ein nahezu unüberschaubares Netz aus Lügen zu sorgen?
Rohe Gewalt und hohe Spannung: „Der Preis der Lüge“
Dass Myron Bolitar, gerade wenn er mit seinem Freund Windsor Horne Lockwood III unterwegs ist, dem Unmoralischen verfällt und gerne seine Fäuste sprechen lässt, ist jede*m bekannt, die oder der ihn vom Hören-Lesen kennt. Sein schwerreicher Kumpel Win fühlt sich mitunter wegen seines immensen Vermögens und seinem Talent in diversen Nahkampftechniken unantastbar. Schön ist auch, dass Win, der durchaus als Solo-Entertainer funktioniert, wie „Nichts bleibt begraben“ zeigte, in „Preis der Lüge“ einen etwas größeren Auftritt erhält. Stell dich also ganz klar auf mehr „Schießen und dann Fragen stellen“ ein, eine gute Portion Brutalität, reichlich Spannung und eine wendungsreiche Kriminalgeschichte vom Feinsten.
Wenn du Band eins bis zehn der Myron-Bolitar-Reihe von Harlan Coben sowie die Spin-Off-Bücher mit Myrons Neffen Mickey verschlungen hast, ist „Der Preis der Lüge“ der nächste Thriller für dich. Wir wünschen dir viel Spaß, doch sei gewarnt: Für schwache Nerven ist dieser Krimi nichts.