Die Welt schaut zu! Influencer*innen präsentieren ihr Leben der Öffentlichkeit. Allerdings zeigen die Hochglanzbilder selten, was geschieht, wenn die Kameras aus sind. Diesen Part übernimmt eine neue Netflix-Doku.
Millionen Follower*innen, zahlreiche Kooperationen und ein unbeschreiblicher Erfolg: Content Creator*innen und Influencer*innen sind die Stars einer ganzen Generation. Was einst belächelt wurde, bestimmt heute den Alltag vieler Jugendlichen und entwickelte sich seit Anfang der 2000er-Jahre zu einem boomenden Geschäftsmodell. Namen wie Pamela Reif, Julien Bam oder die Elevator Boys gerieten mit ihren wachsenden Fanzahlen immer mehr in den Fokus namhafter Marken, die von der unglaublichen Reichweite profitierten. Eine Win-win-Situation für den Werbemarkt und Creator*innen. Wie es hinter den Kulissen einer erfolgreichen Influencerin wirklich zugeht, davon erzählt die neue Doku „Girl Gang“, die ab Sonntag, 26. März 2023 bei Netflix zu sehen ist. Persönlicher Einblick oder pädagogischer Zeigefinger? Wir sagen dir, was du von dem Film erwarten kannst.
Schonungslos und ehrlich! Einen ersten Blick in die Doku erhältst du mit dem Trailer zum Film:
Worum geht es in „Girl Gang“?
Dokumentarfilmerin Susanne Regina Meures begleitet Leonie, die auf ihrem Account unter dem Namen Leoobalys bekannt ist und der mehr als 1,5 Millionen Follower*innen auf Instagram, YouTube oder TikTok folgen. Mit 13 Jahren begann sie in den sozialen Netzwerken aktiv zu werden. Ob beim Fußballtraining, beim Erledigen der Hausaufgaben oder unterwegs mit Freund*innen: Die Kamera hat Leonie immer dabei und filmt ihren Alltag für ihre Fans. Das Management organisieren ihre Eltern, um das wirtschaftliche Potenzial ihrer Tochter nicht aus den Augen zu verlieren. Allerdings hat der enorme Druck und die ständige Präsenz einen hohen Preis, der mit Geld kaum aufzuwiegen ist.
„Girl Gang“: Wie real ist das Leben der Influencerin noch?
Der Kritik der Authentizität müssen sich die Stars aus den sozialen Netzwerken immer wieder stellen. „Girl Gang“ zeigt in seinen besten Momenten, dass hinter den spontanen Tageseindrücken von Leonie lange Proben und unendliche Inszenierungen stecken. Um authentisch zu sein, probt Leonie ihre Sätze, bespricht die passende Backgroundmusik oder nimmt viel Aufwand auf sich, um den richtigen Ton für die kurzen Reels zu treffen. Von Spontanität und dem Mädchen-von-Nebenan-Image bleibt bei diesen Eindrücken kaum etwas übrig. Zwar dürfte Zuschauer*innen diese Erkenntnis kaum neu sein, doch „Girl Gang“ zeigt den Kampf um die Erhaltung der Authentizität als Verlust der eigenen Persönlichkeit. Am Ende bleibt die Frage: Wie viel Leonie steckt wirklich noch in dem Mensch Leonie und wo beginnt die Kunstfigur? Die Diskussion um das Maß an Realität auf Instagram und Co. dürfte damit neu entfachen.