„Baywatch“ macht in den 1990ern die Schauspieler*innen der Serie zu gefeierten Stars. Eine der Berühmtheiten gibt nun exklusive Einblicke in ein bewegtes Leben.
Pamela Andersons Antwort auf „Pam & Tommy“
Ab Dienstag, dem 31. Januar stellt Netflix die Antwort auf die Hulu-Serie „Pam & Tommy“ auf seiner Plattform zur Verfügung. In „Pamela: Eine Liebesgeschichte“ ergreift die Schauspielerin Pamela Anderson selbst das Wort und spricht über die schwerste Zeit in ihrem Leben, die sie durch „Pam & Tommy“ wieder eingeholt hat. Zu Beginn der drei Jahre anhaltenden Ehe mit Skandalrocker Tommy Lee machen die beiden Stars private Videos von ihrem Sexleben. Ein Bauarbeiter, der mit seiner Crew im Zuhause von Anderson und Lee tätig ist, entwendet mehrere Videokassetten. Wie etonline.com berichtet, sagt Pamela in der fast zweistündige Dokumentation über das Sexvideo: „What they did is they found all the nudity they could from different Hi8 tapes, and they spliced it together,“ (Zu Deutsch: „Was sie gemacht haben ist, dass sie sämtliche Nacktszenen, die sie auf den verschiedenen Hi8-Kassetten finden konnten, zusammengeschnitten haben.“
„Pam & Tommy“ wurde ohne Zustimmung von Pamela Anderson und Tommy Lee veröffentlicht. Wenn du die Serie dennoch sehen möchtest, bietet dir der Trailer von unseren Kolleg*innen bei Kino.de einen Vorgeschmack.
Retraumatisiert durch „Pam & Tommy“
An diese schwere Zeit wird Anderson durch das Erscheinen von „Pam & Tommy“ erneut erinnert und retraumatisiert. Das wird deutlich, als Anderson in der Doku über sich selbst sagt: „I blocked that out of my life. I had to in order to survive, really. It was a survival mechanism. And now that it's all coming up again, I feel sick… My stomach feels right now like it's just been punched. I don't feel good right now.“ (Zu Deutsch: „Ich habe das aus meinem Leben verdrängt. Das musste ich, um zu überleben, wirklich. Es war ein Überlebensmechanismus. Und jetzt, wo das alles wieder hochkommt, ist mir schlecht ... Mein Magen fühlt sich gerade an, als hätte ich einen Schlag bekommen. Ich fühle mich im Moment nicht gut.“)
Ruhm von Mädchen und Frauen in den 90ern
In den 1990er-Jahren bestimmten meist weiße alte Männer das Image von berühmten Frauen wie Britney Spears, Paris Hilton und Pamela Anderson. Neben Produzenten, Vätern und Agenten sind es Paparazzi, die das öffentliche Bild der Berühmtheiten prägen – als unschuldige Jungfrau, naives Blondchen oder hirnloses Sexsymbol. Doch mittlerweile sind diese Frauen erwachsen und lassen sich nicht mehr den Mund verbieten. Dank Social Media ist es heutigen Weltstars à la Kim Kardashian möglich, ihr Image gezielt zu steuern, zu kontrollieren und vor allem es selbst zu kreieren. Ob es daran liegt, dass Pamela und Co. mittlerweile mehr Lebenserfahrung hinter sich haben oder Social Media ein neues Narrativ ermöglichen: Sie alle ergreifen mittlerweile das Wort und setzen sich gegen ihren Missbrauch zur Wehr. Britney konnte sich vor Gericht erfolgreich gegen die Vormundschaft durch ihren Vater durchsetzen. Paris Hilton hat es sich zur Mission gemacht, sich gegen den Missbrauch von Minderjährigen in US-Einrichtungen für Kinder und Jugendliche stark zu machen, den sie einst selbst erlebte. Und Pamela Anderson ergreift in „Pamela: Eine Liebesgeschichte“ endlich das Wort, um ihre Lebensgeschichte selbst zu erzählen, anstatt sie von anderen erzählen zu lassen und sich dadurch erneut traumatisieren zu lassen.