Mensch und Einsamkeit: zwei Dinge, die nur bedingt miteinander harmonieren. Wie wichtig Zusammenhalt ist, zeigt dir diese Tragikomödie.
Über andere zu urteilen, ist einfach. Alles Idioten, alle machen es falsch. Diese Einstellung hat sich in der heutigen Gesellschaft festgesetzt und bestimmt zunehmend das Miteinander. Der Blick auf die Unzulänglichkeiten anderer Personen lenkt jedoch meist nur von dem ab, was uns selbst wirklich beschäftigt. Dabei sind Unzufriedenheit mit der persönlichen Situation oder unbewusste Sorgen der eigentliche Grund für das Ausbleiben positiver Gedanken. Zu dieser Sorte Mensch zählt zweifellos Rentner Otto. Als Hauptfigur in der Tragikomödie „Ein Mann Namens Otto“ tyrannisiert er mit Genugtuung und Penetranz sein Umfeld, während seine herzensgute Seele tief in seinem Inneren stumm ruht. Regisseur Marc Forster („Wenn Träume fliegen lernen“) schickt Tom Hanks („Finch“) auf eine wundervolle Reise, die von einem Mann erzählt, den das Leben zunehmend verbittert hat. Welches Schicksal Otto geprägt hat, erfährst du ab Sonntag, den 6. August 2023, wenn Netflix den Film in sein Streaming-Angebot aufnimmt und für einen notwendigen Hauch Menschlichkeit sorgt.
Statt freundlichem Typ von Nebenan zeigt sich Oscar-Preisträger Tom Hanks als grantelnder Nachbar der schlimmsten Sorte. Einen ersten Eindruck von dieser ungewöhnlichen Rolle erhältst du im Trailer zum Film:
„Ein Mann Namens Otto“: Darum geht es
Das Leben ist für Otto (Tom Hanks) ein ewiger Prozess aus Routine und wiederholenden Abläufen. Was von den Normen abweicht, wird verteufelt und mit bissigen Kommentaren niedergemacht. Ziel seiner mürrischen Art ist vorrangig seine Nachbarschaft, die von den ständigen Nörgeleien des Witwers ziemlich genervt ist. Als die schwangere Marisol (Mariana Treviño) in das freie Nachbarhaus einzieht, verändern sich die Dinge für Otto schlagartig. Marisols Schlagfertigkeit und unerschrockene Art fordert den grimmigen Rentner heraus, aber erweckt in ihm etwas Unbekanntes. Nach und nach freundet sich der Einzelgänger mit seiner Nachbarin an und erkennt, dass zwischenmenschliche Beziehungen nicht nur Nachteile mit sich bringen.
„Ein Mann Namens Otto“: Aus Ove wird Otto
Marc Forsters „Ein Mann Namens Otto“ basiert auf dem schwedischen Film „Ein Mann Namens Ove“, der 2015 in die internationalen Kinos kam. Der große Erfolg der bewegenden Geschichte war jedoch ein kalkulierter Hit: Schon die gleichnamige Romanvorlage von Fredrik Backman für das Original etablierte sich als Bestseller und ließ Millionen Leser*innen in über 30 Ländern ein Tränchen verdrücken. Dass Hollywood sich nach der europäischen Verfilmung die Remake-Rechte sichern würde, war nur eine Frage der Zeit. Das Projekt war für Sony Pictures eine sichere Bank und traf erwartungsgemäß beim Publikum einen Nerv. Stolze 97 Prozent auf Rotten Tomatoes sind ein eindeutiger Beleg dafür, dass Tom Hanks als einsamer Witwer Otto sehenswert ist.
Ein Statement für mehr Menschlichkeit: „Ein Mann Namens Otto“ geht ans Herz und regt zum Nachdenken an. Manchmal hilft es, die harte Hülle, die uns täglich schützt, abzulegen, und anderen den Blick in das eigene Seelenleben zu gewähren. Mit dieser Filmauswahl hat sich Netflix ein absolutes August-Highlight voller Wärme und Feel-Good-Augenblicke ins Programm geholt.
