Bei Hashimoto kann eine angepasste Ernährung positive Effekte erzielen. Wir zeigen dir, welche Lebensmittel dich besser fühlen lassen.
Was kann die Ernährung bei Hashimoto verändern?
Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Schilddrüse von Antikörpern angegriffen und langsam zerstört wird. Dabei entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion – vor allem aber ist die Schilddrüse dauerhaft entzündet. Heilbar ist Hashimoto nicht, aber mit der richtigen Ernährung unterstützt du deine Schilddrüse und fühlst dich körperlich besser.
Das Ziel der Ernährung bei Hashimoto ist es, die Entzündung zu bekämpfen und gleichzeitig das Immunsystem zu stärken – denn das ist bei einer Autoimmunkrankheit ganz offensichtlich aus dem Takt geraten! Du brauchst dafür keine spezielle Diät einzuhalten. Versuche bloß, jeden Tag ein paar wichtige Lebensmittel gegen Hashimoto in deinem Speiseplan unterzubekommen. Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention empfiehlt, folgende Lebensmittel bei Hashimoto zu dir zu nehmen und folgende Lebensmittel zu meiden.
Wenn es mit dem Abnehmen trotzdem nicht so richtig klappt, findest du in diesem Video noch ein paar Tipps:
Was solltest du bei Hashimoto essen?
Deine Ernährung bei Hashimoto sollte möglichst vielfältig und ausgewogen sein. Bestimmte Lebensmittel und Nährstoffe wirken sich besonders gut auf dein Immunsystem aus. Ein Nebeneffekt der Schilddrüsenunterfunktion ist außerdem, dass du leicht an Gewicht zunimmst – auch das kannst du mit der richtigen Ernährung aufhalten.
Antientzündliche Lebensmittel
Antientzündliche Lebensmittel können, wie der Namen schon sagt, die Entzündung bei Hashimoto etwas abmildern. Dazu gehören zum Beispiel die Fettsäure Omega-3 und das Spurenelement Selen. Auch von der Kraft von Antioxidantien hast du bestimmt schon mal gehört. Sie sollten jeden Tag in deiner Ernährung zu finden sein.
Lebensmittel gegen die Extra-Kilos
Um dein Gewicht trotz Hashimoto zu stabilisieren, kann es von Vorteil sein, deinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Das gelingt am besten, wenn du auf Kohlenhydrate verzichtest oder zu komplexen Kohlenhydraten greifst – die stecken zum Beispiel in Vollkornprodukten oder Kartoffeln. Eine große Portion Protein hält dich außerdem länger satt.
Pro- und Präbiotika
Der Großteil unseres Immunsystems sitzt im Darm. Deshalb ist es bei Hashimoto sinnvoll, Lebensmittel zu essen, die unserem Darm guttun. Pro- beziehungsweise präbiotische Lebensmittel wie Joghurt oder fermentierte Produkte fördern dein Mikrobiom – also deine Darmbakterien.
Obst und Gemüse
Dass in Obst und Gemüse viele gute Nährstoffe stecken, ist kein Geheimnis! Besonders die Vitamine A, C, E und einige B-Vitamine sind wichtig für ein starkes Immunsystem. Auch Vitamin D gehört dazu – das nimmst du allerdings hauptsächlich dann auf, wenn du dich in der Sonne aufhältst.
Nüsse und Hülsenfrüchte
In diesen Lebensmitteln stecken viele Mineralstoffe wie Zink, Eisen und Selen, die ebenfalls wichtig für ein funktionierendes Immunsystem sind.
Zuckerarme Lebensmittel
Wenn du Lebensmittel mit (viel) Zucker meidest, schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Du nimmst weniger Kalorien zu dir und vermeidest, dass der Zucker die Entzündung begünstigt.
Welche Lebensmittel sind gut bei Hashimoto?
Wenn du einen bunten Mix aus den oben genannten Kategorien isst, bist du schon auf einem guten Weg! Diese Lebensmittel passen perfekt in die Ernährung bei Hashimoto:
- Leinöl (Omega-3)
- Paranüsse (Selen)
- Walnüsse (Omega-3)
- Lachs (Omega-3, Selen)
- Eier (Selen)
- Sauerkraut (Pro-/Präbiotika)
- Buttermilch (Pro-/Präbiotika)
- Joghurt (Pro-/Präbiotika)
- Wasser und ungesüßte Tees (zuckerarm)
- Vollkornbrot (nährstoffreich, komplexe Kohlenhydrate)
- Zuckerarmes Obst, beispielsweise Beeren, Bananen, Pflaumen, Kiwi (Vitamine, Antioxidantien)
- alles Gemüse (Vitamine, Antioxidantien)
- Kohl- und Zwiebelgemüse (Selen, Antioxidantien)
- Hülsenfrüchte (nährstoffreich, Protein)
- Kräuter (Antioxidantien)
- Antientzündliche Gewürze wie Kurkuma, Zimt, Ingwer
- Körniger Frischkäse (Protein)
Was passt nicht in die Ernährung bei Hashimoto?
Wie jede Krankheit verläuft auch Hashimoto individuell – jedoch gibt es einige Punkte, bei denen du in der Ernährung vorsichtig sein sollest. Bei Zweifeln sprichst du am besten mit deinem/r Ärztin darüber.
Glutenhaltige Lebensmittel
Bei sehr vielen Hashimoto-Patient*innen wird auch eine Glutenunverträglichkeit entdeckt. Dann ist der Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel unbedingt nötig! Übrigens: Auch andere Unverträglichkeiten oder sogar Krankheiten treten oft parallel zu Hashimoto auf – Laktoseintoleranz oder Gastritis Typ A zum Beispiel.
Jodreiche Lebensmittel
Jod ist der wichtigste Nährstoff für die Schilddrüse – rund 80 % der täglichen Zufuhr beansprucht sie für sich. Bei Hashimoto kann eine Ernährung mit viel Jod allerdings das Gegenteil bewirken und die Erkrankung verschlechtern. Auf besonders jodreiche Lebensmittel wie einige Fische, Algen, Krabben und jodiertes (!) Speisesalz solltest du deshalb verzichten.
Entzündungsfördernde Lebensmittel
Dass diese Lebensmittel bei einer chronischen Entzündung der Schilddrüse nicht gerade hilfreich sind, ist klar – gib also acht, dass sie nur selten auf deinem Teller landen. Zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln gehören Weißmehlprodukte (beispielsweise Toast, Nudeln), Schweinefleisch, fettige Fleisch- und Wurstwaren und zuckerhaltige Produkte.
Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, die mit Medikamenten behandelt werden muss und nicht heilbar ist. Mit der richtigen Ernährung fühlst du dich im Alltag aber fitter und kannst deine Schilddrüse und dein Immunsystem ordentlich unterstützen. Die perfekten Lebensmittel für Hashimoto sind antientzündlich, nährstoffreich und jodarm.