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Queere Begriffe

Bedeutung von FLINTA*: Dafür stehen die einzelnen Buchstaben

© Filmbetrachter@Pixabay

In feministischen und aktivistischen Kreisen, aber auch auf Social Media, wird schon seit Längerem von FLINTA*-Personen gesprochen. Wofür steht die Abkürzung?

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FLINTA*: Dafür stehen die Buchstaben und das Sternchen

  • Das F steht für Frauen: Mit Frauen sind nicht nur Cis-Frauen gemeint, also Frauen, die sich seit ihrer Geburt auch als Frau empfinden und definieren, sondern alle Personen, die sich als Frau empfinden.
  • Das L steht für Lesben: Lesben verstehen sich häufig als Frauen, aber auch nicht-binäre und inter-Personen können lesbisch sein. Eigentlich handelt es sich aber um eine sexuelle Orientierung und nicht um eine Geschlechtsidentität. Trotzdem wurden Lesben in die Bezeichnung aufgenommen, denn Lesben und queere Personen haben die feministische Bewegung größtenteils vorangetrieben und geprägt. Außerdem soll die Aufnahme in den Begriff darauf hinweisen, wie oft weibliche Sexualität und Liebe heteronormativ gedacht wird.
  • Das I steht für intersexuelle Menschen: Eine intergeschlechtliche Person wird mit körperlichen Merkmalen geboren, die nicht eindeutig dem binären System aus männlich und weiblich zugeordnet werden können. Das kann sich auf die Geschlechtsorgane, aber auch auf die Hormonproduktion und den Chromosomensatz beziehen. Häufig wird nach der Geburt von Eltern und Ärzt:innen über das Kind hinweg entschieden, es einer geschlechtsangleichenden Operation zu unterziehen.
  • Das N steht für nicht-binäre Personen: Nicht-binäre Menschen, oder auch non-binary oder enby Personen sind Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau begreifen. Ihre Geschlechtsidentität liegt zum Beispiel außerhalb davon, dazwischen oder sie sind fluid und wechseln zwischen den Geschlechtern.
  • Das T steht für Transgender-Menschen: Menschen, die Trans, transident, transgender oder transgeschlechtlich sind, sind Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Ihre biologische Geschlechtlichkeit und ihre Geschlechtsidentität passen nicht zusammen und sie wollen im anderen Geschlecht leben, was nicht selten mit geschlechtsangleichenden Maßnahmen einhergeht. Trans-Personen haben viele queere und feministische Rechte für die Community errungen, von der bis heute die ganze Bewegung profitiert.
  • Das A steht für Agender-Personen: Menschen, die sich als agender oder genderless bezeichnen, fühlen sich keinem Geschlecht zugehörig oder lehnen das ganze Konzept von Geschlecht ab.
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Das Sternchen* hinter dem FLINTA-Begriff stellt sicher, dass alle Menschen, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen und wegen ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert oder marginalisiert werden, sich hier wiederfinden, auch wenn sie sich keinem der Buchstaben zuordnen lassen. Der Stern sorgt also dafür, dass alle sich inkludiert fühlen können.

FLINTA* und LGBTQIA+: Das ist der Unterschied

In der patriarchalen Mehrheitsgesellschaft, in der wir leben, steht oft die binäre Geschlechtsidentität – männlich und weiblich – und die sexuelle Orientierung, beschränkt auf hetero-, homo- und bisexuell im Fokus. Menschen, die sich nicht in das binäre und mehrheitlich heterosexuelle System einordnen lassen können oder wollen, müssen nach wie vor dafür kämpfen, dass ihre Lebensrealität anerkannt wird. Begriffe wie FLINTA* und LGBTQIA+ sollen diese marginalisierte Personen sichtbarer machen, ihnen einen sicheren Raum geben und vor allem allen Personen, die marginalisiert werden, einen Ort der Zugehörigkeit verschaffen. Dabei bezieht sich das Kürzel LGB* ausschließlich auf die sexuelle Orientierung von Personen, also ob sie zum Beispiel lesbisch, gay oder bisexuell sind. Der Begriff FLINTA* hingegen bezieht sich, wenn man von dem L für lesbisch absieht, auf die Geschlechtsidentität, also welcher Geschlechtlichkeit man sich (nicht) zugehörig fühlt. Im Laufe der Zeit wurde das LGB* allerdings um weitere Buchstaben erweitert, die auch Geschlechtsidentitäten repräsentieren, wie das T für Transsexuelle oder das A für Asexuelle.

Wie verwendet man den Begriff FLINTA*?

Man spricht nicht nur von FLINTA*-Personen, sondern liest zum Beispiel bei Veranstaltungen auch immer häufiger von FLINTA* Only. FLINTA*-Personen, ein Begriff, der alle Personen einschließen soll, die nicht heterosexuelle Cis-Männer sind, soll ein geschützter Raum gegeben werden, wo sie über ihre Diskriminierungserfahrung reden können. Deswegen ist das Sternchen am Ende der Bezeichnung auch so wichtig, da alle in unserer patriarchalen Mehrheitsgesellschaft marginalisierten Personen sich hier mit eingeschlossen fühlen sollen. Es ist ein Zusammenschluss von Minderheiten, um sich gegenseitig zu stärken und zu schützen, denn viele FLINTA*-Personen erfahren nicht mal in der eigenen Familie einen sicheren Ort. Gleichzeitig ist FLINTA* auch ein praktischer Begriff, wenn man sich bei einer Person bezüglich ihrer Geschlechtsidentität unsicher ist. Die Verwendung des Begriffes sorgt für die Inklusion aller, ohne dass man vorschnelle oder gar falsche Zuordnungen macht.

FLINTA* ist ein Begriff, der für Inklusion steht und der zahlreiche Geschlechtsidentitäten sichtbar machen soll, die aus dem binären Schema von Hetero-, Homo-, oder Bisexualität herausfallen. Außerdem soll die Bezeichnung die Erfolge jener queeren Communitys anerkennen, die den Kampf um Gleichberechtigung besonders vorangetrieben haben. Das besonders Praktische an dem Begriff ist, dass man ihn verwenden kann, um Personen zu benennen, über deren Geschlechtsidentität man sich vielleicht unsicher ist. So wird niemand diskriminiert!

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